Der 18-jährige Ibrahim Maza sorgt im offensiven Mittelfeld von Hertha BSC für Furore. Auch der VfB soll an dem Toptalent dran sein, in dessen Umfeld sich eine in Stuttgart sehr vertraute Person bewegt.
Er wird Ende der Woche 19 Jahre alt – und ist bereits jetzt einer der interessantesten Jungprofis, den die zweite Liga zu bieten hat. Ibrahim Maza von Hertha BSC ist ein Berliner Junge, der als Sohn einer Vietnamesin und eines Algeriers im Stadtteil Reinickendorf aufwuchs. Inzwischen dreht er in seiner zweiten Saison im Bundesliga-Unterhaus so richtig auf.
In den bisher zwölf Saisonspielen im Dress von Hertha BSC hat der Edeltechniker aus dem offensiven Mittelfeld, der auch auf den linken Flügel ausweichen kann, bisher drei Tore erzielt und zwei Vorlagen gegeben. Zudem kurbelt er das Spiel der Berliner an.
Dies hat auch den VfB Stuttgart auf den Plan gerufen, der durch seinen ebenfalls in Berlin geborenen Sportvorstand Fabian Wohlgemuth in der Hauptstadt fußballerisch bestens verdrahtet ist. Daher wird dem Vizemeister bereits seit einiger Zeit Interesse an Maza nachgesagt, in dessen im Sommer bis 2027 verlängerten Hertha-Vertrag eine Ausstiegsklausel eingebaut ist.
Für rund 9,5 Millionen Euro dürfte Maza zu haben sein. Dies ist auch insofern interessant, als sich auf Spielerseite lange Zeit ein Verhandlungspartner bewegte, den der VfB bestens kennt. Schließlich ist Maza, der bereits ein Länderspiel für Algerien absolvierte, bei der großen englischen Berateragentur Stellar Football unter Vertrag. Hier lässt sich unter anderen auch der Real-Madrid-Star Eduardo Camavinga beraten – und Michael Reschke, zwischen August 2017 und Februar 2019 in Stuttgart als Sportvorstand im Amt, war bis Ende September dieses Jahres bei Stellar als Direktor für strategisches Management tätig.
Während Reschke, 67, inzwischen sein Leben nicht mehr nach dem Fußball ausrichten will, nimmt die Karriere von Maza erst Fahrt auf. Dass der 18-Jährige bei der Hertha überhaupt verlängerte, durften die Hauptstädter durchaus als kleines Dankeschön werten. Schließlich wollte der Spieler nicht im nächsten Sommer ablösefrei wechseln.
Geht es um den nächsten Schritt auf der Karriereleiter von Maza, passt der VfB absolut ins Raster der Clubs, die aus Sicht des Berliners infrage kommen. Vermutlich aber nicht ohne eine Ausstiegsklausel für den Fall, dass noch größere Vereine anklopfen. Denn Maza will hoch hinaus.
In der zweiten Liga zeigt der 1,80 Meter große Mittelfeldspieler, der wie etwa Maximilian Mittelstädt ein Kind der Hertha-Fußballschule ist, aktuell mit seinen unbekümmerten, dynamischen Auftritten sein herausragendes Talent. Maza trägt die Nummer zehn und debütierte für die Berliner noch zu Erstligazeiten im April 2023 in der Partie gegen den FC Bayern. „Er ist ein Spieler mit viel Mut, Herz und Berliner Straßenfußballer-Mentalität“, sagt Herthas Sportdirektor Benjamin Weber.
Ziemlich sicher erscheint, dass Maza die Hertha spätestens im Sommer verlassen dürfte, weil der Club als Elfter der zweiten Liga mit seiner sportlichen Entwicklung nicht mehr mithalten kann. Schlägt spätestens dann die große Stunde des VfB? Klar ist auch: Beim Werben um den dribbelstarken Linksfuß, der auch mit rechts den Torabschluss sucht, ist das Stuttgarter Management um Fabian Wohlgemuth nicht allein.