Rudolf Brenkel (links) und Lucas Pacholet in Beuren beim Veredeln ihres Findlings, des Hohenheimer Rieslingapfels. Foto: Ines Rudel

Auf den ersten Blick kommt er ziemlich mickrig und sauer daher. Aber er hat durchaus seine Qualitäten. Lucas Pacholet und Rudi Brenkel suchen verschwundene heimische Obstsorten – und haben in Altbach den Hohenheimer Rieslingapfel wieder entdeckt.

Wenn Rudolf Brenkel auspackt, was er von seinem Findling hält, klingt das auf den ersten Blick nicht sehr schmeichelhaft. Der Hohenheimer Rieslingapfel sei ein „kleiner Kruscht“ und die Ernte eine „Strafarbeit“, hat der Ehrenvorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Altbach und langjährige Schriftführer im Kreisverband wenig freundliche Worte für die um 1870 erstmals erwähnte Züchtung der damaligen Akademie Hohenheim. Dass er trotzdem aus dem Auto gestiegen ist, als der Pomologe und bundesweite Sortenspezialist Eckhart Fritz die Mostäpfel beim Vorbeifahren auf einem Baum in der Nähe des Altbacher Schießhauses entdeckt hatte, ist seiner Liebe für alte heimische Streuobstsorten zu verdanken. Und seinem Wissen, dass auch ein unscheinbares Exemplar wie der Hohenheimer Rieslingapfel seine Qualitäten hat.