Coco ist wohlbehalten wieder bei ihrem Besitzer aufgetaucht. Foto: privat

Fast eine Woche blieb die Katze verschwunden: laut Tracker war sie angeblich im Norden Deutschlands. Ihr Besitzer möchte dafür sensibilisieren, fremde Tiere nicht anzufüttern.

Dass Coco durch den Kornwestheimer Stadtpark und die nähere Umgebung streift und auch mal über Nacht unterwegs ist, ist Herrchen Martin Weindorf mittlerweile gewohnt. Als seine Katze aber plötzlich eine ganze Woche weg war, war er sehr besorgt. Zwar ist Coco am Dienstag wieder wohlbehalten aufgetaucht. Das Verschwinden des Tieres gibt aber nach wie vor einige Rätsel auf.

Ist Coco als blinder Passagier unterwegs?

Seit Längerem ist Coco mit einem Tracker ausgestattet, der dabei hilft, die Katze übers Internet zu lokalisieren. Darüber konnte Martin Weindorf bereits kurz nach dem Verschwinden des Tieres feststellen, dass sich das Gerät in Hamburg befindet und nach einem kurzen Zwischenstopp dort in Grambek (Schleswig-Holstein) gelandet ist. Ist Coco etwa als blinder Passagier unterwegs? Dieser Vermutung ging der Kornwestheimer nach. Er führte Telefonate mit Menschen, die am angezeigten Standort in Grambek wohnen, sprach mit dem örtlichen Tierheim und machte über ein digitales „Schwarzes Brett“ bei Facebook auf seine Suche aufmerksam. Ihr Verschwinden sorgte für viel Aufsehen. Doch tagelang blieb Coco wie vom Erdboden verschluckt. Niemand, der von der Sache erfuhr, hatte die Katze gesehen. Und nachdem der Akku des Trackers leer war, hatte Martin Weindorf keine Chance mehr, den weiteren Verbleib des Geräts nachzuvollziehen. Dann am Donnerstagvormittag die Überraschung: Coco tauchte an der Terrassentür der Weindorfs auf und verlangte Einlass – allerdings ohne ihren Tracker.

Wurde der Tracker absichtlich entfernt?

Offenbar gesund und gut genährt, diesen Eindruck macht die drei Jahre alte Katze auf ihren Besitzer jedenfalls. Unklar bleibt, wo sie in der Zwischenzeit gewesen und was mit ihr passiert ist. „Ich vermute, dass nur der Tracker in den Norden gereist ist und sie jemand hier in der Nähe gefüttert und nicht wieder nach draußen gelassen hat“, sagt Weindorf. Außerdem steht die Frage im Raum, ob der Tracker, der sich nicht so leicht von alleine löst, nicht absichtlich entfernt worden ist, um so den wahren Verbleib der Katze zu verschleiern.

Was auch immer letzten Endes hinter dem Verschwinden steckt: Martin Weindorf hofft, dass Cocos Geschichte dazu beiträgt, dass Menschen aufhören, fremde Katzen anzufüttern und festzuhalten. „Manche machen sich keine Gedanken darüber, dass die Tiere vermisst werden und ihre Besitzer voller Sorge um sie sind“, sagt er und appelliert an das Mitgefühl der Mitmenschen.