Wie gut ist der Regionalzugverkehr im Südwesten? Foto: imago/Arnulf Hettrich

Das Verkehrsministerium von Baden-Württemberg hat ein Ranking über die Qualität der Bahnbetreiber aufgestellt. Wer fährt am pünktlichsten? Wer hat die saubersten Züge?

Stuttgart - Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) ist bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in seine einstige Rolle als Lehrer geschlüpft und hat Noten vorgelesen: In einem neuen Qualitätsranking hat das Ministerium vor drei Monaten die Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Kundenzufriedenheit und Sauberkeit auf 29 Streckennetzen im Land ermittelt und Punkte auf der Skala von Null bis 100 verteilt. „Bei 21 Streckennetzen sind mehr als 50 Punkte erreicht worden, das entspricht der Note eins beziehungsweise zwei. Nur bei acht Strecken gibt es Verbesserungsbedarf, aber schlechter als die Note drei minus hat kein Verkehrsunternehmen“, so der Minister.

Am Ende der Skala die Strecken bei Freiburg

Am besten hat der deutsche Ableger der Schweizerischen Bundesbahnen SBB abgeschnitten, der mit der Strecke zwischen Erzingen und Schaffhausen auf Platz eins landete (91 Punkte), mit dem zwischen Engen und Konstanz verkehrenden „Seehas“ auf Platz drei. Die AVG mit dem Stadtbahnnetz zwischen Heilbronn, Bad Friedrichshall, Mosbach und Sinsheim ist Nummer zwei. Auf Platz vier liegt die Westfrankenbahn im Norden gefolgt von der Ortenau-S-Bahn der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG). Am Ende der Skala liegen die DB Regio und die SWEG mit Problemen auf Netzen im Freiburger Raum. Schuld daran seien Störungen auf der mit Güter-, Fern- und Nahverkehr überlasteten Rheintalbahn, so Hermann. Erst wenn dort das dritte und vierte Gleis fertig sei, werde es besser werden.

Auch 1000 Fahrgäste befragt

Die Erhebung, die alle halbe Jahr fortgeführt wird, nennt Tagesdurchschnittswerte. Für sie sind Zugdaten verwendet und Kontrollgänge sowie die Befragung von 1000 Fahrgästen durch einen Dienstleister genutzt worden. Auf der Website bwegt.de/qualitaet sind die Ergebnisse einsehbar.