Preisfrage: Wie lange muss man an einer defekten Ampel mit Dauerrot warten? Foto: Picture Alliance/dpa/Stefan Sauer

An zwei Kreuzungen in der Innenstadt legten defekte Lichtzeichenanlagen den Feierabendverkehr lahm. Mit Störungen am Donnerstag und Freitag. Autofahrer haben nun viele Fragen.

Ausgerechnet auf dem großen Verkehrsknoten am Hauptbahnhof! Und dann auch noch 700 Meter weiter, bei der nächsten Kreuzung beim Milaneo! Ein Ampelausfall an der einen Stelle sowie eine Störung mit Dauerrot an der anderen hat am Donnerstag einen Verkehrsinfarkt im Feierabendverkehr ausgelöst. Dabei ist es nicht geblieben: zwei Ausfälle am Freitag um 9.47 und 14.53 Uhr am Arnulf-Klett-Platz. Mal für fast eine Stunde, mal für 13 Minuten.

Schon am Donnerstag hatte die Verkehrspolizei im Stau alle Hände voll zu tun. Am Arnulf-Klett-Platz regelten vier Polizisten von 16.17 bis 17.50 Uhr den Verkehr, nachdem dort eine Ampel ausgefallen war. „Allerdings konnte der Verkehr nicht abfließen“, sagt Polizeisprecher Sven Burkhardt. Denn an der Heilbronner/Türlenstraße standen die Ampeln um 17.30 Uhr auf Dauerrot.

Was tun bei Dauerrot?

Drei Beamte sorgten dort eine Stunde lang dafür, dass sich Autofahrer bei Rot über die Kreuzung trauen konnten. Die hätten als Rotsünder womöglich gefährliche Situationen heraufbeschworen. Doch wie lange muss gewartet werden, wenn eine Ampel auf Dauerrot steht? Laut Oberlandesgericht Hamm (Aktenzeichen 2 Ss OWi 486/99) muss die Ampel „wesentlich länger“ als drei Minuten Rot zeigen, ehe man fahren darf. Der ADAC spricht von etwa fünf Minuten – aber Vorsicht: Wenn es kracht, ist der Fahrer schuld.

Der Ursache auf der Spur

Hatte Ende Oktober ein Baggerfahrer den Charlottenplatz lahmgelegt, so musste der Betreiber Netze BW diesmal tief in der Elektronik suchen. „Eine defekte Grünsignalansteuerung“ war’s am Arnulf-Klett-Platz. An der Türlenstraße zickte die Bus-Bevorrechtungsampel – und stellte alles andere auf Rot. „Diese wurde vorläufig außer Betrieb genommen“, so eine Sprecherin. Damit sind nun die Linienbusse vorerst ausgebremst.