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Ein Teil der Poststraße in Aichelberg soll künftig nur noch in eine Richtung befahren werden dürfen.

Sollte die Untere Verkehrsbehörde im Esslinger Landratsamt nichts dagegen haben, wird die Poststraße im Aichwalder Ortsteil Aichelberg zwischen dem Meisen- und dem Ölschlägerweg spätestens im Herbst zur Einbahnstraße und darf dann nur noch ortseinwärts befahren werden. Das hat der Aichwalder Gemeinderat während seiner jüngsten Sitzung einstimmig verlangt. Dadurch soll der enge, etwa 200 Meter lange Straßenabschnitt vor allem für Fußgänger sicherer werden. Im Vorfeld der Entscheidung hatte die Gemeinde die direkt betroffenen Anwohner und die Anwohner der angrenzenden Straßen und damit rund 110 Aichelberger Haushalte befragt, was sie gerne hätten. 60 Prozent davon hatten sich schließlich an der Befragung beteiligt. Das Ergebnis: 51,5 Prozent haben sich für die Einbahnstraßenregelung ausgesprochen, von den direkt betroffenen Anwohnern waren es 84,2 Prozent.

Im Jahr 2010 waren die Anwohner schon einmal dazu befragt worden. Damals hatte sich jedoch laut Bürgermeister Andreas Jarolim „eine ganz klare Mehrheit“ gegen eine Einbahnstraße ausgesprochen, weshalb die Verwaltung entsprechende Pläne nicht weiterverfolgte. Als sich jedoch zwischenzeitlich eine Anwohnerinitiative zu Wort meldete und mehr Sicherheit anmahnte, hat die Fraktion der CDU im Aichwalder Gemeinderat das Thema wieder aufgegriffen und im Rahmen der jüngsten Haushaltsplanberatungen beantragt, die Situation der Fußgänger in der Poststraße noch einmal zu überprüfen, was schließlich in die neuerliche Befragung mündete. „Die Anregung dazu kam also nicht von unserer Seite, sondern aus der Bürgerschaft“, sagt Jarolim, der davon ausgeht, dass das Landratsamt der Einbahnstraße zustimmen wird.

Keine Unfälle registriert

Die soll vor allem für Fußgänger mehr Sicherheit bringen. Viele der Hauseingänge liegen direkt an der Straße und wenn zwei sich begegnende Autos aneinander vorbeifahren wollen oder der Bus der Linie 114 durch die Poststraße fährt, geht es dort an manchen Stellen sehr eng zu. Die Linie verbindet Weinstadt mit Esslingen, fährt aber in umgekehrter Richtung heute schon durch die parallel verlaufende Schurwaldstraße, weshalb die Einbahnregelung keine Auswirkungen auf die Linienführung hat. Zwar ist auf der Poststraße ein schmaler Streifen mit Farbe für Fußgänger abgetrennt, doch wird dieser Streifen regelmäßig von Autos oder dem Bus überfahren, weshalb die Verwaltung „eine Gefährdung für Fußgänger“ nicht ausschließen konnte. Sie betonte aber in ihrer Beschlussvorlage für den Gemeinderat zugleich, dass es bislang keine Unfälle mit Personenschäden gegeben habe. Die Gegner der Einbahnstraße befürchten unter anderem, dass wegen der zukünftigen Einbahnregelung die Autos schneller durch die Poststraße fahren könnten und sich die Sicherheit der Fußgänger dadurch sogar noch verschlechtern könnte.

Wo darf geparkt werden?

In seiner nächsten Sitzung am 30. Juni wird sich der Aichwalder Gemeinderat laut Bürgermeister Andreas Jarolim noch einmal mit dem Thema Verkehr in Aichelberg beschäftigen. Dann wird sich das Gremium mit einer möglichen Parkraumregelung in der Schurwaldstraße befassen. Ähnlich wie in der Schanbacher Ortsdurchfahrt soll aus Sicherheitsgründen genau festgelegt werden, wo Autos künftig parken dürfen und wo nicht.