Jan Neidhardt (M.) wird neuer Geschäftsführer beim VVS und leitet den Verbund zusammen mit Cornelia Christian. Aufsichtsratschef Frank Nopper setzt Hoffnungen in das neue Führungsduo. Foto: VVS

Etwas mehr als drei Monate nachdem der bisherige VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger in den Ruhestand gegangen ist, hat die Gesellschafterversammlung am Montag die Nachfolge geregelt. Man setzt auf eine interne Lösung.

Die Doppelspitze beim Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) ist wieder komplett: neben Cornelia Christian wird künftig Jan Neidhardt den größten Tarifverbund im Land leiten. Auf dieser Personalie einigte sich die Gesellschafterversammlung am Montag in Stuttgart.

Der 37-jährige Neidhardt, der seine neue Tätigkeit zum 15. März aufnimmt, wird keine lange Anlaufphase benötigen. Er ist seit 2017 beim VVS und war dort zuletzt als Prokurist und Abteilungsleiter tätig. Er folgt auf Thomas Hachenberger, der Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand gegangen ist.

Unklare Finanzierung des Deutschlandtickets

Der Sektor des öffentlichen Nahverkehrs steht vor einigen Unwägbarkeiten. Zum einen ist immer noch nicht klar, ob sich die Branche vollständig vom Fahrgasteinbruch im Zuge von Corona und dem dadurch verstärkt praktizierten Arbeiten von zu Hause aus erholen wird. Auch der VVS ist bei den Fahrgastzahlen noch nicht wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Zum anderen ist nach wie vor ungeklärt, wie sich die Finanzierung des Deutschlandtickets nach dem 31. Dezember 2025 gestaltet. Zu diesem Zeitpunkt läuft die Unterstützung des Bundes aus, der bislang das von ihm eingeführte Nahverkehrsabo mit 1,5 Milliarden Euro pro Jahr subventioniert. Die selbe Summe kommt von den Ländern.

Nopper betont lange Erfahrung

Neidhardt ist sich dieser Probleme bewusst. „Der Nahverkehr in der Region steht auf einem guten Fundament, aber auch vor großen Herausforderungen. Ich freue mich darauf, sie mit dem fantastischen Team beim VVS und gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern anzugehen“, sagte er nach seiner Wahl, die nach VVS-Angaben einstimmig erfolgte. Vorschusslorbeeren gab es schon mal vom Aufsichtsratsvorsitzenden, dem Stuttgarter OB Frank Nopper. Er freue sich, dass „wir mit Herrn Neidhardt einen anerkannten Fachmann gewinnen konnten, der ÖPNV im Blut hat. Seine Persönlichkeit steht einerseits für frischen und jungen Elan sowie andererseits für gereifte Erfahrung in jahrelangen Diensten des VVS“.