Nihal Cakmak, die Wirtin des Vereinslokals des TSV 07 auf der Waldau, hat aufgehört. Die Gründe: Folgen von Corona, der Personalmangel, aber vor allem ihre Gesundheit.
Das Schild hängt noch über dem Gartentor, doch das Lokal „Nica“ auf der Waldau ist Geschichte. Nihal Cakmak, die Wirtin, hat aufgehört. Bereits im August vergangenen Jahres hat sie ihre Gaststätte geschlossen, dieser Tage hat sie den Schlüssel an den Verpächter, den Verein TSV 07, endgültig zurückgegeben.
Dabei hatte alles vielversprechend begonnen: Nihal Cakmak und ihr damaliger Mann hatten das Lokal im September 2019 übernommen, bald danach kamen aber erst mal der Winter, die zähe Corona-Zeit samt Lockdowns und schließlich die Trennung des Paares. Im Frühsommer 2021 stellte Nihal Cakmak noch mal um, nahm türkische Gerichte auf die „Nica“-Speisekarte, um das Profil ihres Lokals zu schärfen. Das sei gut angekommen, betont sie. „Absolut, das kann man sich nur wünschen“, sagt die 49-Jährige.
Warum dann doch das Aus? Die Gastronomin nennt mehrere Gründe: die Folgen der Pandemie samt Personalproblemen, schließlich die hohen Energiekosten. „Ich bin kein Einzelfall“, sagt sie.
Die Doppelbelastung ist zu groß geworden
Der Hauptgrund aber sei die Gesundheit. Nihal Cakmak hat das Lokal in Teilzeit betrieben, neben einem Job in der Versicherungsbranche. Durch den Personalmangel habe sie selbst in der Küche helfen müssen. Die Doppelbelastung sei schließlich zu viel geworden. „Es ging gesundheitlich gar nicht mehr, das Lokal allein zu führen“, sagt sie. Das Restaurant ist groß und hat in den Innenräumen 120 und auf der Terrasse nochmal um die 150 Plätze auf. „An sich hat es gut funktioniert, aber ich konnte es allein nicht bewältigen“, sagt sie.
Und jetzt? Bernd Schmalzriedt ist im TSV-07-Vorstand fürs Thema Immobilien und damit für die Gaststätte zuständig. Die Vertragsauflösung sei zum 31. Januar gewesen, und „wenn wir einen neuen Pächter wollen, muss die Stadt zustimmen“. Ein erstes Gespräch habe bereits stattgefunden. Wenn es nach Bernd Schmalzriedt geht, soll alles möglichst schnell klappen, denn die Kosten laufen für den Sportverein freilich weiter. Interesse aus der Gastronomie gibt es offenbar. Er sagt: „Wir haben jemanden an der Hand.“
Vielleicht macht Cakmak als Catering-Unternehmerin weiter
Der Abschied ist Nihal Cakmak schwergefallen, aber sie geht erhobenen Hauptes. Der Name „Nica“, eine Wortschöpfung aus den Anfangsbuchstaben ihrer Namen, steht für sie auch für Nike, die griechische Siegesgöttin. Die Feuerbacherin spricht von neuen Plänen. Ihre türkischen Vorspeiseplatten sei so gut angekommen, dass sie daran festhalten möchte, und zwar als Catering-Unternehmerin. „Als Einmannbetrieb“, sagt sie. Nach dem Sommer vielleicht wolle sie daran anknüpfen.