Esslingen ist Beton, Natur und historische Idylle. Die von Laub und Erde gesäuberten Treppen durch den Wald stoßen auf den Alicensteg, der die verschiedenen Teile Esslingens wie kaum ein anderes Bauwerk verbindet. Foto: Roberto Bulgrin

Eine heimliche Baubrigade macht auf einen fast schon vergessenen Fußweg aufmerksam, den die Stadt gerne beseitigt hätte. Die Geschichte erzählt, warum dieser Weg so wichtig ist.

Esslingen - Ein halbes Dutzend Frauen und Männer haben sich in den Morgenstunden versammelt und machen eine verwilderte Treppe frei – die sie eigentlich nicht betreten dürften. Es ist die Treppe, die vom Esslinger 1950er-Jahre-Viertel Zollberg durch den Wald hinab zum Alicensteg führt. Wäre die Strecke nicht gesperrt, käme man über den Alicensteg direkt in eine Erholungsoase, in den Merkel’schen Park. Von dort ist es nicht mehr weit in den Kern der Innenstadt oder zum Freibad. Doch die Treppen und auch der Steg sind schon seit 2015 gesperrt. Also verwildert der Fußweg und gerät in Vergessenheit.