Tausende Menschen sind im Westen Kanadas auf der Flucht vor Waldbränden. Nahe dem Ort Fort Nelson verdoppelte ein Feuer binnen eines Tages seine Ausdehnung.
Tausende Menschen sind im Westen Kanadas auf der Flucht vor Waldbränden. „Die Brände sind wirklich überall um uns herum, vom Westen bis zum Nordosten“, sagte Rob Fraser, Bürgermeister der Kleinstadt Fort Nelson in der Provinz British Columbia, der Nachrichtenagentur AFP. Ein nur wenige Kilometer von der Stadt entferntes Feuer verdoppelte seine Ausdehnung innerhalb eines Tages auf mehr als 4000 Hektar und könnte nach Einschätzung der Brandschutzbehörden bereits am Montag die ersten Wohnhäuser erreichen.
Bereits am Freitag waren fast 3500 Menschen aus Fort Nelson evakuiert worden. Bürgermeister Fraser forderte am Sonntag auch die verbliebenen Menschen auf, die Stadt zu verlassen.
In der Nachbarprovinz Alberta wüteten am Sonntag 44 Waldbrände. Die Bewohner der Stadt Fort McMurray bereiteten sich wegen eines nur 15 Kilometer entfernten Feuers auf die mögliche Evakuierung vor. Vor acht Jahren waren bei einem Waldbrand in der Stadt 2500 Häuser niedergebrannt, 90.000 Bewohner mussten vor den Flammen fliehen.
Evakuierungen in Alberta und Manitoba
Evakuierungsanordnungen wurden am Wochenende zudem für mehrere kleine Städte in Alberta und der Provinz Manitoba erlassen. Rauch von den Feuern zog über große Teile Westkanadas hinweg, in mehreren Großstädten war die Luftqualität deswegen extren schlecht.
Die Waldbrände sind in diesem Jahr früher als üblich ausgebrochen, was eine schwierige Brandsaison befürchten lässt. Bereits vergangene Woche hatte die Regierung für die kommenden Monate aufgrund anhaltender Trockenheit und ungewöhnlich hoher Temperaturen ein erhöhtes Waldbrandrisiko in den kommenden Monaten vorausgesagt.
Letztes Jahr erlebte Kanada seine bisher schlimmste Waldbrandsaison. Mehr als 15 Millionen Hektar Land verbrannten, acht Feuerwehrleute kamen ums Leben, 230.000 Menschen wurden evakuiert.