Die Belastung durch UV-Strahlen steigt – Schutz bieten Tagescremes, wie ein Test der Stiftung Warentest ergeben hat. Foto: imago/Westend61/Kiko Jimenez

Mit dem sonnigen Wetter steigt auch die Belastung durch UV-Strahlen. Stiftung Warentest hat Tagescremes untersucht – und einige bieten durchaus Schutz. Es gibt allerdings auch einiges zu beachten.

Stuttgart - Das derzeit sonnige Wetter bringt auch eine erhöhte Belastung durch ultraviolette Strahlung mit sich. Diese fördert zwar die Bildung des lebenswichtigen Vitamins D 3, schadet aber ohne entsprechende Vorsorgemaßnahmen auch der Haut: Die Strahlen können Sonnenbrand verursachen oder die Zellen frühzeitig altern lassen. In beiden Fällen besteht ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Schutz bieten Tagescremes, die der Gesichtshaut Feuchtigkeit spenden und zugleich vor den UV-Strahlen schützen.

Die Auswahl ist groß, Gleiches gilt für die Preisunterschiede. Nicht immer schützen die teuersten Cremes am besten – in einem aktuellen Test der Stiftung Warentest erhielt sogar das günstigste Produkt die beste Bewertung: Die Tagescreme des Drogeriemarkts dm von der Marke Balea überzeugte die Prüfer in den Bereichen Feuchtigkeitsanreicherung, Hautgefühl und Einhaltung des UV-Schutzes am meisten. Unterm Strich stand die Gesamtnote 1,8.

Die teuerste Creme erhielt die Note mangelhaft

Besser die Finger lassen sollte man dagegen von den Produkten der Luxusmarken Shiseido und Estée Lauder. Deren Cremes erreichten im Test nicht den Schutzfaktor, der auf der Packung angegeben war. Beide erhielten in der Endabrechnung die Note mangelhaft, obwohl die Kunden jeweils tief in die Tasche greifen müssen: Für 100 Milliliter Tagescreme von Shiseido werden üppige 76 Euro fällig, bei Estée Lauder sind es sogar 100 Euro. Zum Vergleich: Die gleiche Menge der Creme von dm kostet 3,90 Euro. Auch für Veganer lohnt der Blick auf die Inhaltsstoffe: Die Cremes von dm und Rossmann sind ausdrücklich als vegan gekennzeichnet – sie enthalten also keine tierischen Inhaltsstoffe wie Bienenwachs, Honig oder Milch.

Für wen die Tagescreme mit UV-Schutz das Richtige ist und wer besser gleich zur Sonnencreme greifen sollte, hängt auch von der Verweildauer in der Sonne ab. „In unseren Breitengraden rate ich die Verwendung einer Tagescreme im Frühjahr und Sommer grundsätzlich jedem, der in der Mittagszeit kurz draußen ist“, sagt der Dermatologe Ehrhardt Proksch, der an der Hautklinik der Universität Kiel forscht und arbeitet. Ein typisches Beispiel für diesen Personenkreis seien Berufstätige, die ihre Mittagspause im Freien verbringen. Wer sich dagegen tagsüber während der Arbeit an der frischen Luft aufhalte und dort über mehrere Stunden den UV-Strahlen ausgesetzt sei, solle besser auf richtige Sonnenschutzmittel mit einem höheren Lichtschutzfaktor zurückgreifen.

Welche Menge ist die richtige?

Ob Tagescreme oder Sonnencreme: Grundsätzlich gilt, dass hellere Haut einen höheren Sonnenschutz benötigt. Nutzern von Tagescremes empfehlen die Experten der Stiftung Warentest Mittel mit UV-Schutzfaktoren von 30 oder 50. Auch die richtige Menge ist ausschlaggebend dafür, dass Tagescremes ihre volle Wirkung entfalten. „Viele cremen sich nicht dick genug ein“, sagt Proksch. Er empfiehlt für das Gesicht eine haselnussgroße Menge: „Sonst können die Produkte den versprochenen Schutz gar nicht bieten.“

Beim Auftragen von Kosmetika gilt es zudem, die richtige Reihenfolge zu beachten: Make-up gehöre über die Creme und nicht darunter, betont der Dermatologe.