Donald Trumps Botschaft: Erst die USA – dann der Rest der Welt. In Europa wollen viele das noch immer nicht wahrhaben. Foto: AFP/Saul Loeb

Ein manchmal engstirniger Isolationismus ist die ewige Versuchung der US-Außenpolitik – Donald Trump spricht dies nur offen aus. Und Kamala Harris hat von ihm gelernt.

Was schert uns Europa? Warum sollen wir unseren Frieden und Wohlstand wegen denen riskieren?“ Das ist nicht der neueste außenpolitische Slogan von Donald Trump. Diese hier einmal ins Trumpistische übersetzten Sätze stammen von keinem geringeren als George Washington. Der feiner ziselierte Originalton von 1796 lautet so: „Warum sollen wir, indem wir unser Schicksal mit irgendeinem Teil Europas verbinden, uns mit unserem Frieden und Wohlstand in quälenden europäischen Ambitionen, Rivalitäten, Interessen, Stimmungen und Launen verfangen?“ Der erste US-Präsident hat diese Botschaft ins Zentrum seiner Abschiedsrede an das amerikanische Volk gestellt.