Trotz Maske und Abstand: Marco Goecke freut sich, dass er wieder arbeiten kann. Unser Foto zeigt ihn im Probenstudio von Gauthier Dance mit der Tänzerin Nora Brown. Foto: GD/Jeanette Bak

Mit einer Uraufführung von Marco Goecke meldet sich Gauthier Dance aus der Corona-Pause zurück. „Lieben Sie Gershwin?“ heißt die Hommage an den US-Komponisten. Der Choreograf will in ihr auch die Beklemmungen eines Lebens in der Krise spiegeln.

Stuttgart - Marco Goecke ist kein Choreograf, der seine Tänzer zur Virtuosität ermuntert. Große Sprünge, akrobatisch verwickelte Begegnungen von Paaren, bei denen die eine über den anderen hinauswächst? Die sucht man in seinen Stücken vergebens. Eher erinnert Goeckes Personal an Bäume; sicher verwurzelt stehen die Tänzer, während ihre Arme schwingen, ihre Hände wie Laub im Wind flirren. Und doch tun sich auch Abgründe auf, trifft man auf Ängste: nicht von der Stelle zu kommen, Nähe zu verpassen, in Einsamkeit zu verharren.