Tunnels in der Innenstadt sind vollgelaufen – wie gut können Stuttgarts Tunnels die Wasserfluten schlucken? Foto: 7aktuell/Kevin Lermer

Tunnels, Unterführungen und unterirdische Haltestellen stehen unter Wasser – und wieder einmal stellt sich in der Landeshauptstadt die Frage, wie viel Unwetter das Kanalsystem der Stadt vertragen kann.

Stuttgart - Die Szene hat etwas Gespenstisches. Wie ein welkes Herbstblatt auf einem See treibt ein Auto in einer überfluteten Senke der B 14 in der Innenstadt, treibt zurück, dreht sich, ein Pkw wird ein herrenloses Boot ohne Ruder, ohne Bodenhaftung. Und Jürgen Mutz kann nur den Kopf schütteln: „Warum schwimmen da Autos in den Unterführungen? Hat denn niemand die roten Ampeln gesehen?“ Wasserfluten in Tunnels und Kanälen, in Kellern und Unterführungen – sie gelten im Stuttgarter Kessel als die versteckte Gefahr bei Unwettern mit Sturm, Hagel und Starkregen. Die Gefahr einer Überflutung begleitet die Stuttgarter seit Jahrzehnten. Jürgen Mutz ist einer, der für die Infrastrukturen zuständig ist, die einem Unwetter mit seinen Folgen standhalten sollen. Der Leiter des städtischen Tiefbauamts verantwortet Straßenbauwerke, Tunnels, Ampelanlagen – und die Stadtentwässerung.