Mit dem Unternehmer Karl Schlecht verliert Filderstadt einen engagierten Erfinder, Vorausdenker und Bewahrer. Das Wirken des Gründers der Firma Putzmeister ist an vielen Stellen im Stadtbild sichtbar.
Karl Schlecht, der große Gönner der Stadt Filderstadt, ist tot. Das hat der Oberbürgermeister Christoph Traub am Freitag auf seinen Social-Media-Kanälen mitgeteilt. Demnach ist Prof. h.c. Dr. h.c. Karl Schlecht bereits am 21. August gestorben. „Wir sind bestürzt und sprachlos. Filderstadt verliert mit Karl Schlecht einen erfolgreichen Erfinder und Unternehmer, einen Vorausdenker und Bewahrer sowie einen Freund und Gönner in vielen Bereichen der Kunst, Kultur und Bildung“, schreibt der Rathauschef.
Firma wurde zum Marktführer für Verputzsysteme
Karl Schlecht wurde am 28. Oktober 1932 in Bernhausen geboren. Wie seiner eigenen Internetseite zu entnehmen ist, gründete er 1958 die Firma KS Maschinenbau, die, so heißt es dort, binnen weniger Jahre Pionier bei zukunftsweisenden Verputzsystemen geworden sei. Bereits 1961 wurde die Firma demnach in die „Putzmeister Werk Maschinenfabrik“ umbenannt, wenig später sei sie zum Marktführer in Deutschland aufgestiegen. 1967 startete demnach die Entwicklung von neuartigen Betonpumpen für Transportbeton, zehn Jahre später sei Putzmeister der global bedeutendste Hersteller von Betonpumpen und Mörtelmaschinen geworden, heißt es auf der Website weiter.
In den folgenden Jahren wurden bis heute 18 Tochtergesellschaften gegründet. Für sein Engagement hat Karl Schlecht etliche Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. 2005 etwa wurde er zum Ehrensenator der Universität Hohenheim ernannt. 2011 erhielt er die Diesel-Medaille.
Der Stadt Filderstadt schenkte er die neue Musikschule Filum
Zeit seines Lebens ist Karl Schlecht seiner Heimat sehr verbunden geblieben. Das zeigt sich bis heute auch besonders im Stadtbild Filderstadts. So hat er beispielsweise das Kunstwerk „Im Regenbogen“ gestiftet, das mit seinen bunten Kussmündern seit 2004 die Ansicht der Filharmonie prägt. Zudem hat er mit seiner Stiftung Filderstadt ein riesengroßes Geschenk gemacht: die 2015/2016 neu gebaute Musikschule Filum. Die Karl-Schlecht-Stiftung, deren Motto „Suche und Fördern des Guten schlechthin“ lautet, finanzierte den Bau des Gebäudes mit insgesamt 13 Millionen Euro. Der Name steht darum direkt an der Eingangstür: Karl-Schlecht-Musikschule.