Eberspächer ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. (Archivbild) Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Nach einem Cyberangriff auf den Esslingen Autozulieferer Eberspächer geht dieser in Kurzarbeit. Die Hintergründe sind weiter unklar.

Esslingen - Der Cyberangriff auf den Autozulieferer Eberspächer in Esslingen führt zu Kurzarbeit am Stammsitz. Mit der Gewerkschaft IG Metall sei ein Ergänzungstarifvertrag geschlossen worden, teilte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch mit. Die Regelung ermögliche es ab sofort zu 100 Prozent in Kurzarbeit zu gehen.

Die Beschäftigten in Esslingen erhalten demnach eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 86,5 Prozent. Wie viele Beschäftigte betroffen sind, konnte die Sprecherin nicht sagen. Zuerst hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.

Hintergründe des Angriffs unklar

Zum Hintergrund des Cyberangriffs machte die Sprecherin keine Angaben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen des Verdachts der Computersabotage und der versuchten Erpressung. Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ aus IT-Sicherheitskreisen sowie dem Unternehmensumfeld sind nicht bloß die Rechnersysteme in Esslingen betroffen, sondern die des IT Autozulieferers weltweit weitgehend lahmgelegt. Derzeit stehe sowohl die Produktion als auch die Verwaltung des Automobilzulieferers faktisch still, heißt es von Experten.

Weltweit hat Eberspächer 80 Standorte in 28 Ländern, beschäftigt knapp 10 000 Beschäftigte und hat einen Jahresumsatz von knapp fünf Milliarden Euro. Das Unternehmen ist auf Abgastechnik, Klimaanlagen und Heizungen in Autos sowie Fahrzeugelektronik spezialisiert. Die Abgassparte macht mit Abstand den größten Anteil am Umsatz aus.