Die IG Metall kritisiert die Pläne, 275 Stellen in Neuhausen abzubauen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Die Gewerkschaft IG Metall kritisiert die Stellenabbaupläne des Neuhausener Unternehmens Balluff (Kreis Esslingen). Max Czipf fordert die Arbeitgeber auf, Arbeitsplätze zu erhalten statt sich einen schlanken Fuß zu machen.

Die IG Metall Esslingen appelliert an die Industriearbeitgeber, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und Arbeitsplätze zu erhalten. Die Gewerkschaft übt Kritik an den an diesem Donnerstag bekannt gewordenen Plänen von Balluff, 400 Stellen abzubauen, davon ein Großteil am Stammsitz Neuhausen (Kreis Esslingen).

„Balluff hatte 2023 das umsatzstärkste Jahr seiner Firmengeschichte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dafür rangeklotzt. Und jetzt sollen sie auf die Straße gesetzt werden“, sagt Max Czipf, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen in einer ersten Stellungnahme am Donnerstag. Dabei sei er fest davon überzeugt, dass Balluff mit seinen Sensoren ein fantastischen Produkt habe, das man in sehr vielen Anwendungsbereichen brauche.

„Es ist ein weiterer Schlag ins Kontor“, sagt der IG-Metall-Vertreter und blickt auf andere Unternehmen im Kreis Esslingen. Bosch baue Stellen ab in Leinfelden-Echterdingen, ebenso Metabo in Nürtingen. Und wie es bei Eberspächer weitergehe, wisse man noch nicht, sagt Czipf mit Verweis auf ein Interview in unserer Zeitung, in dem der Eberspächer-Chef Martin Peters von notwendigen Kosteneinsparungen sprach – und der Hoffnung, dass diese ohne Kündigungen möglich sind.

Czipf sieht die Arbeitgeber in der Verantwortung, einer möglichen Deindustrialisierung des Standorts – die von verschiedenen Seiten immer wieder als Befürchtung geäußert wird – entgegenzuwirken. Dafür versuche die IG Metall politisch alle Hebel in Bewegung zu setzen. Am Balluff-Stammsitz Neuhausen werde zwar nicht mehr produziert, doch es handele sich um gut bezahlte, tarifgebundene Arbeitsplätze, die mit den Plänen der Geschäftsführung verloren gingen. „Ich finde, die Arbeitgeber sind in der Verantwortung, nicht jede Gelegenheit zu nutzen, sich einen schlanken Fuß zu machen“, sagt Czipf. Vielmehr sei jetzt die Zeit, in der investiert werden müsse.