Filderstadts Jugendgemeinderat hat kürzlich zum legalen Sprayen nach Bonlanden eingeladen. Der Graffiti-Tatort: eine Unterführung der B 27.
Der Duft von Lösungsmitteln, Acrylharzen und Lacken liegt in der Luft. Etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch Geflüchtete aus der Ukraine, haben vor Kurzem ihren ganz persönlichen künstlerischen Fußabdruck in einer Unterführung in Bonlanden hinterlassen. Dort war eine Fläche zum legalen Sprayen freigegeben worden. Der Künstler Anthony di Paola hat das Projekt des Jugendgemeinderats (JGR) begleitet. Graffiti-Anfängern half er mit einigen Tipps und Kniffen. „Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell so ein Kunstwerk entsteht. Der Effekt ist sofort da und begeistert“, sagt der Sprayer.
Im Laufe eines Nachmittags ist die einst dreckige und trostlose Betonwand bunt geworden: Farbige Schriftzüge, geheimnisvolle Buchstabenkombinationen in Drei-D-Optik und knallige Bilder erheben sich aus dem weißen Hintergrund und bringen Farbe in die Autounterführung. Nach der ersten erfolgreichen legalen Graffiti-Fläche, der Hall of Fame in Bernhausen beim Keltenhof, ist nun also auch die zweite Kreativstätte in Bonlanden zum legalen Sprayen freigegeben. Und weitere Plätze in Filderstadt seien bereits in Planung, sagt der JGR-Betreuer Nils Scheiring.