Die Unfallstelle – ein Mensch starb hier. Foto: dpa/Kaczor

Bei einem tödlichen Unfall vermeldet die Polizei zunächst, dass eins der verwickelten Fahrzeuge autonom fahren könne. Nun stimmen die Ermittler dem Dementi von BMW zu.

Das in einen tödlichen Unfall auf der Schwäbischen Alb verwickelte Testfahrzeug war nach Angaben der Ermittler nicht autonom unterwegs. Zu diesem Ergebnis kamen Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch nach einer Untersuchung des Versuchsfahrzeuges von BMW. Bei dem Zusammenstoß am Montag war ein Mensch gestorben, neun weitere wurden schwer verletzt. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauerten an.

In dem Testfahrzeug sind moderne Fahrerassistenzsysteme der sogenannten Stufe 2 verbaut. Sie gibt es bereits in vielen Serienfahrzeugen und unterstützen den Fahrer auf Wunsch etwa beim Spur und Abstand halten. Bei Level-2-Fahrzeugen bleibt die Fahrerin oder der Fahrer grundsätzlich immer in der Verantwortung.

Bei den weiteren Ermittlungen müsse nun geklärt werden, ob der Fahrer die Hände am Steuer hatte, wie ein Polizeisprecher sagte. Die ausgelesenen Daten des Testfahrzeugs müssten ausgewertet und der Fahrer vernommen werden. „Das dauert seine Zeit.“ An der Begutachtung des Wagens seien drei Sachverständige, Spezialisten der Verkehrspolizei Tübingen und des LKA sowie Ingenieure des Herstellers beteiligt gewesen.

Die Polizei hatte in einer ersten Mitteilung am Morgen nach dem Unfall von einem „autonomen E-Testfahrzeug“ des Typs BMW iX gesprochen. Diese Angabe hatten die Ermittler nach eigenen Angaben wegen bestimmten Aufklebern auf dem Fahrzeug gemacht. Ein Sprecher von BMW erklärte, diese Aufkleber seien standardisiert zur Kennzeichnung von Testfahrzeugen, die Kameraaufnahmen machen. In dem Wagen seien Assistenzsysteme des Level 2 verbaut. Erst bei hochautomatisierten Fahrzeugen ab Level 3 darf der Fahrer das Steuern unter bestimmten Voraussetzungen vollständig an das Auto übergeben.

Ein Toter bei dem Unfall

Zu dem Unfall kam es am Montag auf der Bundesstraße 28. Der 43 Jahre alte Fahrer des Testwagens war laut Polizei mit vier weiteren Menschen an Bord bei Römerstein im Kreis Reutlingen unterwegs. In einer Kurve kam das Auto demnach auf die Gegenfahrbahn und streifte ein Auto. Dieser Wagen prallte dann frontal gegen ein weiteres Auto. Auch dieses Fahrzeug kam von der Fahrbahn ab - und geriet sofort in Brand. Der Testwagen stieß noch mit einem weiteren Auto zusammen. Der 33 Jahre alte Beifahrer dieses Wagens erlitt dabei tödliche Verletzungen.

In dem Testwagen saßen laut Polizei neben dem Fahrer noch zwei Männer im Alter von 31 und 47 Jahren sowie eine 42-Jährige und ein eineinhalb Jahre altes Kind. Sie wurden ebenso wie die weiteren Unfallbeteiligten schwer verletzt in Kliniken gebracht.