Ein Löwe liegt am 02.11.2017 auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart in einem Gehege im Zirkus Krone. Tierschützer kritisieren die Haltung von Wildtieren. In Stuttgart gilt ein Wildtier-Verbot für Zirkusbetriebe, für das es auf dem Cannstatter Wasen-Gelände noch bis 2019 eine Ausnahmegenehmigung gibt. Vertreter der Stadt Stuttgart sind der Einladung des Circus Krone am Donnerstag nicht gefolgt. Der Zirkus wollte die Politiker mit einer Führung durch die Stallungen von seiner ordnungsgemäßen Tierhaltung überzeugen. Foto: dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Die Fronten im Wildtier-Streit sind verhärtet: Vertreter der Stadt Stuttgart sind der Einladung des Circus Krone am Donnerstag nicht gefolgt. Der Zirkus wollte die Politiker mit einer Führung durch die Stallungen von seiner ordnungsgemäßen Tierhaltung überzeugen. „Es ist natürlich sehr schade, wenn die Stadträte keine Zeit haben, sich unsere Seite anzuschauen. Immerhin haben sie das Verbot von Wildtieren beschlossen“, sagte der Sprecher des Circus' Krone, Frank Keller. Über den Grund des Ausbleibens äußerte sich die Stadt nicht.
Das Verbot untersagt Zirkussen den Auftritt von Wildtieren. Für das Cannstatter Wasen-Gelände, auf dem der Circus Krone derzeit gastiert, liegt allerdings noch bis 2019 eine Ausnahmegenehmigung vor. Dass dort derzeit Wildtiere auftreten, hatte Proteste von Tierschützern ausgelöst.
Eine Klage gegen die Stadt, wie sie der bekannte Raubtier-Dompteur Martin Lacey angedroht hatte, hält der Circus Krone für den letzten Ausweg. Keller zeigte sich jedoch sehr zuversichtlich, dass die Stadt das Verbot auch ohne einen Prozess wieder aufheben könnte. Ein generelles Wildtier-Verbot kann nur die Bundesregierung verhängen, was bisher jedoch nicht erfolgt ist. Stuttgart und weitere Städte haben deshalb eigene Verbote beschlossen - und teilweise auch wieder aufgehoben, wie beispielsweise in Chemnitz. Als Begründung galt dort, dass die Berufsfreiheit der Tiertrainer eingeschränkt werde.