Kritischer Geist beim KSC: Marc Lorenz Foto: Baumann

Der KSC-Mittelfeldspieler Marc Lorenz fühlt sich als Fußballer von der Deutschen Fußball-Liga übergangen und kritisiert das hohe Verletzungsrisiko bei Geisterspielen, ohne genug trainiert zu haben. Max Hartung unterstützt derweil die Fußballer.

KarlsruheMittelfeldspieler Marc Lorenz vom Karlsruher SC sieht die Pläne zur Fortsetzung des Spielbetriebs im deutschen Profifußball äußerst kritisch. Im Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) fehlen dem 31-Jährigen „die Vorbereitung und das Gespür für die Gesundheit der Spieler. Ich glaube, da wird gar nicht darauf geachtet“, sagte der Zweitliga-Profi den „Badischen Neuesten Nachrichten“. „Die Spieler werden nach 60 Minuten platt sein. Da helfen auch die beschlossenen fünf Auswechslungen nichts. Dann wird die Übermüdung kommen und dann die schweren Verletzungen.“ -

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Nach der Unterbrechung der Spielzeit wegen der Coronavirus-Pandemie sollen die Karlsruher am Samstag (13.00 Uhr) gegen den SV Darmstadt 98 den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Im Idealfall soll die Saison bis Ende Juni beendet werden, da dann die Verträge etlicher Profis auslaufen. „Es ist für mich ein Durchdrücken ohne Rücksicht auf Verluste. Es gibt viele, die um einen neuen Vertrag spielen. Wenn sich einer das Kreuzband reißt, verpflichtet den keiner mehr. Gesundheit ist unbezahlbar“, sagte Lorenz.

Hartung hat Verständnis

Athletensprecher Max Hartung hat derweil großes Verständnis für die Forderungen der Fußballprofis nach mehr Mitspracherecht. „Ich finde es wichtig, dass so sichtbar wird, dass auch Fußballprofis darüber diskutieren und Einfluss nehmen wollen, was über sie entschieden wird“, sagte der Präsident des Vereins Athleten Deutschland der Rheinischen Post. Unter anderem hatte sich Neven Subotic von Union Berlin bei den Diskussionen um eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison übergangen gefühlt. „Nach meinem Wissensstand hatten die Spieler keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung“, sagte der 31-Jährige dem Deutschlandfunk. Dies sei „ein bisschen enttäuschend“. Auch Kölns Birger Verstraete oder Magdeburgs Sören Bertram hatten sich zuletzt diesbezüglich kritisch geäußert. „Ich finde es gut, dass über Beiträge wie die von Birger Verstraete oder Neven Subotic deutlich wird, dass da am Ende eben Menschen auf dem Fußballplatz stehen“, sagte Hartung.