Thomas Strobl (CDU, li.) und Winfried Kretschmann regieren seit 2016 gemeinsam in Baden-Württemberg. Foto: dpa//Bernd Weißbrod

Erstmals seit 2017 überholen die Christdemokraten im BWTrend die Partei von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Eine weitere Erkenntnis der neuen Umfrage: Die schwarz-grüne Regierung tut sich schwer, die Mehrheit der Bürger zu überzeugen.

Wenn aktuell in Baden-Württemberg gewählt würde, läge die CDU knapp vor den Grünen. Dies ist eines der wichtigsten Ergebnisse des neuen BWTrend, der landespolitischen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von Stuttgarter Zeitung und SWR. Die Grünen kämen demnach auf 26 Prozent, während die Christdemokraten 27 Prozent in Aussicht hätten. Letztmals rangierte die CDU im BWTrend im März 2017 vor den Grünen.

Im Vergleich zum BWTrend im Oktober vorigen Jahres legt die CDU einen Prozentpunkt zu, die Grünen geben einen Prozentpunkt ab. Auf dem dritten Rang lägen aktuell die Sozialdemokraten mit 15 Prozent (unverändert zu Oktober), gefolgt von der AfD mit 12 Prozent (minus 1). Die Liberalen könnten derzeit mit 10 Prozent rechnen (plus 1). Auf ebenfalls 10 Prozent kämen zusammen alle übrigen Parteien – inklusive der Linkspartei.

Grüne und CDU regieren seit 2016 gemeinsam das Land. Zurzeit tut sich die Landesregierung allerdings schwer, bei den Wahlberechtigten zu punkten. Ähnlich wie im Oktober letzten Jahres, beim bisher letzten BWTrend, äußert sich weniger als die Hälfte (46 Prozent) im Bundesland zufrieden mit der grün-schwarzen Regierungsarbeit, jeder Zweite (51 Prozent) übt dagegen Kritik.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) weiß anders als sein Kabinett mit einem Zuspruch von aktuell 57 Prozent nach wie vor eine Mehrheit der Wahlberechtigten von sich zu überzeugen. Winfried Kretschmann gewinnt im Vergleich zum BWTrend im Herbst vergangenen Jahres leicht an Zustimmung und ist nach wie vor der mit Abstand populärste Landespolitiker in Baden-Württemberg.

Auch wenn der 74-jährige Politiker hinter dem Rückhalt früherer Jahre zurückbleibt, unterstützt derzeit nur ein knappes Drittel im Land seine vorzeitige Ablösung (32 Prozent) in der Staatskanzlei. Das sind sieben Prozentpunkte weniger als in der Oktober-Umfrage. 59 Prozent (plus 4 Prozentpunkte) wünschen sich ihn dagegen bis zum Ende der Legislaturperiode weiter im Amt des Regierungschefs.

CDU-Innenminister Thomas Strobl kann sich zu Oktober leicht auf 27 Prozent (+3) verbessern. Mit 43 Prozent überwiegen jedoch weiterhin deutlich die negativen Stimmen zu seiner Arbeit.

Die Spitzen der Landtagsopposition kämpfen unverändert mit Bekanntheitsproblemen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch ist mehr als der Hälfte der Befragten kein Begriff, 15 Prozent (-3) bescheinigen ihm eine gute Arbeit. Zum FDP-Fraktionsvorsitzenden Hans-Ulrich Rülke können insgesamt nur vier von zehn ein Urteil abgeben, das zudem bei nur 13 Prozent (+/-0) positiv ausfällt. Zur Arbeit des AfD-Landesvorsitzenden Markus Frohnmaier traut sich nur jeder Fünfte ein Urteil zu. Bei gerade 6 Prozent fällt es positiv aus.