Eine zukünftig mögliche Impfung gegen das Coronavirus ist hierzulande umstritten. (Symbolbild) Foto: dpa/Christoph Soeder

Auf keinen Fall impfen lassen wollen sich einer repräsentativen Umfrage zufolge rund 12 Prozent der Bundesbürger. Zwei Drittel der Befragten sind offen für eine Impfung. Nur in einem G7-Land ist die Skepsis noch größer als in der Bundesrepublik.

Berlin - Jeder zehnte Bundesbürger (12 Prozent) will sich laut einer Umfrage auf gar keinen Fall gegen das Coronavirus impfen lassen. Weitere elf Prozent halten es für unwahrscheinlich, dass sie, sobald ein Impfstoff zur Verfügung steht, diesen nutzen würden, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar in Bielefeld hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. 67 Prozent der Deutschen antworteten mit „in jedem Fall“ (39 Prozent) oder „wahrscheinlich schon“ (28 Prozent) auf die Frage. Innerhalb der G7-Länder der großen westlichen Industrienationen ist das der Umfrage zufolge der zweitniedrigste Wert.

Nur in Frankreich ist mit 58 Prozent die Impfbereitschaft geringer, wie zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag) berichteten. Die Briten (78 Prozent) und Italiener (74 Prozent) hatten eine deutlich höhere Bereitschaft, sich impfen zu lassen für den Fall, dass ein Impfstoff zur Verfügung steht. Kantar-Politikforscher Torsten Schneider-Haase bezeichnete die geringe Impfbereitschaft in Deutschland als problematisch. „Hier schlägt die relativ hohe Zahl an Impfgegnern durch, was sich zum Beispiel auch im Fall von Masern beobachten lässt“, sagte er den Funke-Zeitungen.

Eltern skeptisch gegenüber dem Impfen ihrer Kinder

Zurückhaltend zeigten sich die Deutschen demnach auch in der Frage, ob sie ihre Kinder impfen lassen würden. Lediglich 64 Prozent würden demnach ihre Töchter und Söhne „in jedem Fall“ (33 Prozent) oder „wahrscheinlich schon“ (31 Prozent) gegen das Coronavirus impfen lassen. Erneut lag nur Frankreich mit 56 Prozent hinter Deutschland in dieser Frage. Größere Impfbereitschaft der Eltern gab es hingegen in Großbritannien (74 Prozent) und Japan (73 Prozent). Deutlich ablehnend äußerten sich 22 Prozent der deutschen Eltern: Jeweils elf Prozent antworteten „wahrscheinlich nicht“ oder „auf gar keinen Fall“ auf die Frage, ob sie eine Impfung ihrer Kinder veranlassen würden.

Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte zwischen dem 26. Mai und dem 1. Juni in den USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada jeweils mindestens 1.000 Menschen.