Über die Rampe an der Friedrichswahl in Zuffenhausen fahren täglich rund 40.000 Autos. Foto: Georg Friedel

Der Umbau der Rampe an der Friedrichswahl in Zuffenhausen taucht längst nicht mehr auf der Prioritätenliste des Tiefbauamts auf. Ob die beiden Tunnelröhren gebaut werden, darüber soll im Frühjahr entschieden werden.

Eine Mehrheit aus CDU, SPD, FDP, Freien Wählern und AfD hat Anfang 2022 im Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik den Beschluss gefasst, dass die Auffahrtsspindel zur B 10/B 27 durch zwei Röhren mit einer Länge von 645 Metern (stadteinwärts) und 715 Metern (stadtauswärts) ersetzt werden soll. Die Kosten, damals von der Verwaltung mit etwa 400 Millionen Euro beziffert, sind zwar gewaltig, doch das Tunnelprojekt soll Zuffenhausen und Feuerbach endlich von Feinstaub- und Stickoxidausstoß entlasten.

Nicht mehr auf der Prioritätenliste

In Planungswerkstätten mit reger Bürgerbeteiligung wurde das Vorhaben verfeinert und optimiert, doch es ging nicht weiter. Das Tunnelprojekt war von der Prioritätenliste des Tiefbauamts verschwunden. Laut dem Bürgermeister Dirk Thürnau und dem Tiefbauamtschef Jürgen Mutz, die den Gemeinderat Anfang 2023 darüber informierten, hat das gute Gründe. Zum einen muss die Stadt allein bei den Brücken in den kommenden Jahren rund eine Milliarde Euro für Abriss und Neubauten aufbringen. Zudem fehlt schlicht und ergreifend Personal, um ein weiteres Großprojekt wie den Langtunnel zeitnah zu stemmen.

Über das weitere Vorgehen sollte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik vor Weihnachten entscheiden, allerdings wurde das Thema zweimal wieder von der Tagesordnung genommen. Und auch im dritten Anlauf gab es keine Aussprache über die Vorlage, geschweige denn einen Beschluss. Das Gremium will jetzt einstimmig das Thema erst im Frühjahr diskutieren, wenn es generell um die weitere Priorisierung wichtiger Infrastrukturvorhaben in der Landeshauptstadt geht.

Radschnellverbindung untersuchen

Neues steht nicht in der aktuellen Vorlage „Umbau Knotenpunkt B10/B27 Direktauffahrt Friedrichswahl“. In dem Papier schlägt die Verwaltung zwar vor, an der durch die Planungswerkstatt entstandenen Variante „8b4bLT“ festzuhalten“. Doch weiter heißt es auch, dass das Thema vorläufig nicht weiter verfolgt wird, da im Moment die Maßnahmen zur Erhaltung der Infrastruktur im Vordergrund stünden. Allerdings soll es für die in der Planungswerkstatt diskutierte Führung der Radschnellverbindung Stuttgart-Ludwigsburg entlang der B10/B27 eine Machbarkeitsstudie geben.