Serhii Shavkun, Weltmeister und Esslinger Sportler des Jahres, fühlt sich in seiner neuen Heimat wohl und denkt viel an seine alte.
Irgendwann wischt Serhii Shavkun an seinem Handy herum und zeigt dann, wonach er gesucht hat. Es ist ein Video eines Hauses in der ukrainischen Stadt Mariupol am Asowschen Meer, wie er erklärt. Wobei der Begriff Haus übertrieben ist. Es sind nur noch Mauerreste zu sehen. In der Umgebung viel Zerstörung. Es ist das Haus von Shavkun und seiner Familie. Oder war ihr Haus. Jetzt sitzt er in seinem Rollstuhl in einem der Sozialräume der Halle im Sportpark Weil in Esslingen, erzählt davon, wie viel ihm sein Sport bedeutet und wie sehr ihn die Gedanken an die Heimat belasten. Shavkun ist Weltmeister im Rollstuhlfechten mit dem Florett und dem Degen in der Kategorie C, der Klasse mit dem schwersten Behinderungsgrad. Für seine Erfolge wurde er kürzlich als Sportler des Jahres 2024 der Stadt Esslingen ausgezeichnet. Vor eineinhalb Wochen legte er mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft mit beiden Waffen gleich mal nach.
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