Grzegorz Zujko und seine „Ukrainischen Engel“ lassen im Engagement nicht nach. Foto: oh

Die Not der vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine ist groß, und sie wird durch die anhaltenden russischen Angriffe immer größer. Weil humanitäre Hilfe dringend nötig ist, engagieren sich die Aktion „Ukrainische Engel“ und die West-Ost-Gesellschaft.

Die Not ist groß in vielen Städten der Ukraine. Und so sehr sich die Menschen dort auch gegen die schlimmen Schäden stemmen, die die russischen Angriffe jeden Tag aufs Neue verursachen – Hilfe aus dem Ausland wird noch lange nötig sein. Viele engagieren sich auch hierzulande für die Ukraine. Sie sorgen dafür, dass die Menschen und ihr Schicksal nicht in Vergessenheit geraten, und sie mobilisieren Hilfe, die in den vom Krieg betroffenen Gebieten so dringend gebraucht wird. Zu denen, die seit den ersten Kriegstagen immer wieder Hilfstransporte in die Ukraine organisiert haben, zählen Grzegorz Zujko und seine „Ukrainischen Engel“, die sich demnächst zum elften Mal auf den Weg in die Ukraine machen werden. Unterstützung erhalten sie von der Esslinger West-Ost-Gesellschaft, die um Spenden für diese Aktion wirbt.

„Tief ins Herz getroffen“

Grzegorz Zujko war schon kurz nach dem russischen Überfall an die ukrainische Grenze gefahren: „Wir wollten den Menschen, die sich in Sicherheit brachten, zur Seite stehen und ihnen ein wenig Hoffnung bringen. Decken, warme Kleidung, Lebensmittel und heiße Getränke waren besonders gefragt. Was ich dort mit ansehen musste, hat mich tief ins Herz getroffen“, erinnert sich Grzegorz Zujko. „Da war mir klar, dass wir nicht aufhören dürfen, den Menschen in der Ukraine beizustehen.“ Viele haben in diesen ersten Kriegstagen und -wochen humanitäre Hilfe organisiert. Mittlerweile beobachtet Zujko immer häufiger, dass das Engagement nachlässt. Für ihn und seine eigens gegründete Aktion „Ukrainische Engel“ und den Verein Leben Helfen Leben, der sie trägt, ist es Ehrensache, sich weiter mit voller Kraft zu engagieren. Und er verrät: „Jede neue und größere Lieferung motiviert uns, unsere Unterstützung weiter auszubauen. Vor allem die Kinder liegen uns sehr am Herzen.“

Am 15. Dezember bringen Zujko und die „Ukrainischen Engel“ den elften Hilfstransport in die Ukraine auf den Weg. Etwa 3700 Kilometer Strecke liegen vor ihnen, in Lemberg, Riwne und in einem Kinderheim in den ukrainischen Karpaten wollen sie Hilfsgüter abladen. „Ein bisschen fühlen wir uns diesmal wie der Weihnachtsmann, weil am 19. Dezember der ukrainische Nikolaustag gefeiert wird“, sagt Zujko augenzwinkernd.

„Wir müssen zusammenstehen“

Wie nötig Hilfe in der Ukraine gebraucht wird, hat der Bürgermeister der Stadt Riwne, Oleksandr Tretyak, jüngst in einer bewegenden Botschaft unterstrichen. Er berichtet von russischen Raketenangriffen, die auch in seiner Stadt schwere Schäden verursacht und einen Blackout der Energieversorgung sowie Beeinträchtigungen in der Wasserversorgung zur Folge hatten. „Das Hauptziel des russischen Aggressors ist es, Chaos und einen humanitären Kollaps unter der Zivilbevölkerung der Ukraine zu verursachen“, schreibt Tretyak. Und er richtet die dringende Bitte an alle: „Mein Appell an Sie, mein dringender Appell an unsere Freunde: Wir müssen zusammenstehen.“

Was am nötigsten gebraucht wird

Hierzulande bleibt dieser Appell nicht ungehört – immerhin ist Riwne Partnerkommune der polnischen Stadt Piotrkow Trybunalski, mit der Esslingen seit 30 Jahren eine lebendige Partnerschaft pflegt. Die West-Ost-Gesellschaft Esslingen will mit einem Spendenaufruf dazu beitragen, dass möglichst viel von dem, was in Riwne benötigt wird, von den „Ukrainischen Engeln“ dorthin gebracht werden kann. Dringend gebraucht werden Lebensmittel – insbesondere Produkte, die ohne Zubereitung verzehrt werden können wie Wurstkonserven, Dauerwurst, Konserven, Kindernahrung oder Kondensmilch. Persönliche Solidaritätspakete für besonders bedürftige Familien sind willkommen. Notstromaggregate, Verbandsmaterial, Kerzen, warme Socken, Skiunterwäsche, warme Mützen und Handschuhe werden ebenfalls gebraucht. Abgesehen davon bitte derzeit keine weitere Kleidung mehr abgeben.

Sachspenden
werden an diesem Samstag, 26. November, von 10 bis 13 Uhr sowie am Freitag, 2. Dezember, von 15 bis 18 Uhr im Hohenkreuzweg unterhalb der Turn- und Versammlungshalle in Esslingen-Hohenkreuz entgegengenommen. https://wog-es.com/aktivitaeten-des-vereins