Glückwunsch, Tobias Rühle: Buran Cobak (li.) gratuliert dem Ulmer Torschützen Tobias Rühle. Foto: dpa/Stefan Puchner

Tobias Rühle ist wieder zurück in der Heimat und blüht beim SSV Ulm 1846 auf. Nun gelingt dem früheren Kickers-Stürmer im DFB-Pokal eine Überraschung gegen das von seinem Ex-Coach Dirk Schuster trainierte Aue.

Ulm - Tobias Rühle war gerannt bis die Socken qualmten. Völlig kaputt und mit Krämpfen ließ sich der Stürmer des Fußball-Regionalligisten SSV Ulm 1846 nach 69. Minuten auswechseln. Am Ende stand ein 2:0(1:0)-Erfolg seiner Spatzen in der ersten DFB-Pokal-Runde gegen Zweitligist FC Erzgebirge Aue – zwei Jahre nach dem Erstrundenerfolg gegen den damaligen Pokalverteidiger Eintracht Frankfurt. „Das ist ein super Gefühl, unglaublich“, jubelte Rühle hinterher. Der Stürmer hatte vor den 430 Zuschauern im Donaustadion mit seinem schwächeren linken Fuß das 1:0 (37.) für die Mannschaft von Trainer Holger Bachthaler erzielt. Der Rühle eingewechselte Felix Higl – Sohn des ehemaligen VfB-Co-Trainers Alfons Higl – machte mit dem 2:0 (89.) den Deckel drauf. Von einer Sensation wollte Rühle nichts wissen: „Wir gingen von einem 50:50-Spiel aus und wollten uns wie in den Ligaspielen nicht verstecken.“

Lesen Sie hier: Württembergische Regionalligisten im Check

Der 29-Jährige fühlt sich in Ulm pudelwohl. Nachdem der gebürtige Heidenheimer seinen Vertrag beim Drittligisten KFC Uerdingen im Januar 2020 aufgelöst hatte, zog es ihn wieder Richtung Heimat. „Hier wohnt meine Familie, hier bin ich rundum glücklich“, sagt Rühle, der in Württemberg schon beim VfB Stuttgart, dem 1. FC Heidenheim, der SG Sonnenhof Großaspach und den Stuttgarter Kickers gespielt hat.

2012/13 bei den Kickers

Bei den Blauen übrigens in der Saison 2012/13 unter Dirk Schuster, dem aktuellen Trainer von Erzgebirge Aue. Der wusste nicht nur was Rühle kann, er zeigte sich auch als fairer Verlierer: „Es ist uns nicht gelungen, einen kompakten und aggressiven Gegner zu bremsen und unseren Fußball aufzuziehen.“ Und die Ulmer? Die freuen sich nun zwar auf die zweite Runde am 22./23. Dezember, doch der Aufstieg in die dritte Liga bleibt das primäre Ziel. An diesem Mittwoch (19 Uhr) geht es daheim gegen den FSV Frankfurt weiter. Mit Tobias Rühle. Der bis dahin wieder regeneriert sein wird.