Die Gartenausstellung setzt auf ein umfassendes Schutz- und Hygienekonzept. Foto: dpa/Felix Kästle

Die Macher der Gartenschau am Bodensee trotzen der Pandemie: Mit Schnelltests, Abstand und mehr als einem Jahr Verspätung öffnet die Blumenschau ihre Tore. Bei Sonnenschein und zweistellige Temperaturen schlendern die ersten Besucher durch Überlingen.

Überlingen - Mit mehr als einem Jahr Verspätung und einem umfassenden Hygienekonzept hat die Landesgartenschau in Überlingen am Freitag ihre Pforten für Besucher geöffnet. Bei blauem Himmel und frühlingshaften Temperaturen strömten Gäste erstmals auf das Gelände der Blumenschau im Bodenseekreis.

Die Landesgartenschau schaffe bleibende Werte in Überlingen, sagte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) bei der offiziellen Eröffnung. Dabei hob er besonders den neu gestalteten Uferpark hervor. Dieser sei zu einem echten Highlight geworden für Menschen, die an den See strömten. Das Großereignis sei eine Investition in die Zukunft - nicht nur für die Stadt, sondern für die gesamte Region, so Hauk.

Was Besucher entdecken können

Bei der Blumenschau am Bodensee können Besucher erstmals auch Bereiche entdecken, die bisher nicht für die Öffentlichkeit zugänglich waren. So wurde etwa eine Kleingartensiedlung in einen Park umgewandelt, der auch nach dem Ende der Landesgartenschau für Besucher geöffnet bleiben soll.

Veranstaltungen wird es aufgrund der Beschränkungen durch die Pandemie vorerst keine geben. Dafür sind mit Ausnahme der Innenräume wie etwa dem Blumenhaus alle Bereiche geöffnet.

Die Gartenausstellung setzt auf ein umfassendes Schutz- und Hygienekonzept. Zählampeln, Einbahnsysteme und eine Begrenzung der täglichen Besucher auf rund 6000 sollen verhindern, dass sich zu viele Menschen auf einmal in einem der Bereiche der Gartenschau aufhalten. In Engbereichen muss eine medizinische Maske getragen werden.

Die Corona-Regeln gelten

Der Minister rief die Besucher auf, das Einhalten der Regeln müsse eine Selbstverständlichkeit sein. Gäste müssen sich vor ihrem Besuch zudem registrieren und vor dem Zugang aufs Gelände einen negativen Schnelltest vorweisen. Es gibt Ausnahmen für Geimpfte und Genesene.

Wegen zu hoher Inzidenz-Zahlen im Bodenseekreis war die bereits für 2020 geplante Eröffnung der Schau auch in diesem Jahr zunächst verschoben worden. Das sorgte bei den LGS-Machern für hohe Kosten. Geschäftsführer Roland Leitner bezifferte die Kosten durch die Verzögerungen auf mittlerweile sechs Millionen Euro. Vier Millionen Euro davon übernimmt das Land Baden-Württemberg, zwei Millionen Euro steuert die Stadt Überlingen bei.

Insgesamt hat die Landesgartenschau Fördermittel in Höhe von rund 13 Millionen Euro erhalten, wie es vom Landwirtschaftsministerium hieß. Mit ihrem Sicherheitskonzept wollen die Macher der Blumenschau nun auch nach einem verzögerten Start noch möglichst viele Menschen nach Überlingen locken. Es ist die erste Landesgartenschau direkt am Bodensee seit dem Start der Schauen im Jahr 1980.