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Kirchheim hat es mit drei Krokodilen, die gar keine waren, in die bundesweiten Schlagzeilen gebracht. Claudia Bitzer hat ein paar Ideen, wie Esslingen marketingmäßig nachziehen könnte.

EsslingenIm Kirchheimer Rathaus hätte man sich sicher prestigeträchtigere Gründe gewünscht, einmal in die bundesweiten Schlagzeilen zu rücken. Doch immerhin haben es die drei kleinen Krokodile, die eine Spaziergängerin an den Bürgerseen gesehen haben will, bis ins Sat1-Frühstücksfernsehen und in die Berliner Morgenpost geschafft. Dass sie dann lediglich als Hechte geoutet wurden – was soll’s. Immer noch netter als die fußballgroßen Raupennester der Eichenprozessionsspinner, mit denen es die Kreisstadt Esslingen nur in die regionale Nachrichtenwelt gebracht hat.

Gut, es waren Pfingstferien. Allerdings steht uns das große Sommerloch erst noch bevor. Und da fragt es sich: Was wird uns in dieser Zeit ereilen? Die Boa in einem Kopfkissenbezug am Straßenrand hatten wir schon, ausgesetzte Hunde wird es vermutlich leider auch wieder geben. Und am Esslinger Bahnhof scheinen sich derzeit übermäßig viele Ratten herumzutreiben, wie uns ein Leser berichtet hat. Soweit die traurige Realität. Ein Hai in Klein-Venedig scheidet allerdings wegen des fehlenden Salzwassers von vorneherein aus. Und dass das frisch sanierte Neckarfreibad wegen Kroko-Alarm geschlossen werden muss, kann man auch getrost den Hasen geben.

Mit sympathischeren Nachrichten wird es noch schwieriger. Man hat ja schließlich nicht jeden Tag einen Kater, der stundenlang in der S-Bahn unterwegs ist und damit die Klicks in den sozialen Netzwerken in astronomische Höhen treibt. Aber wie wäre es mit einem rosa Einhorn auf dem Esslinger Kanonenbuckel, gesehen von aufgeregten Zuschauern nach dem Kino auf der Burg? Oder mit Ice-Age-Faultier Sid, gerettet von den ehemaligen Zwiebelfestwirten aus einer Gefriertruhe der neuen „Sommerfest“-Konkurrenz auf dem Marktplatz? So etwas müssten die Stadtvermarkter doch arrangieren können. Der Esslinger OB sollte es jedenfalls rechtzeitig zur Chefsache machen, womit die ehemalige Reichsstadt in den Sommerferien über ihre Baustellen hinaus bundesweit Aufsehen erregen, aber auch Sympathiepunkte sammeln könnte. Wie wäre es mit einem Maulwurf in XXXL-Format, der dem Tiefbauamt beim Graben hilft?