Am Freitag konnte die Polizei in Wiesloch einen Tatverdächtigen festnehmen. Er kam in U-Haft. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Eine Achtjährige wird im Sommer 2024 in Stuttgart-Weilimdorf in ein Gebüsch gezerrt und sexuell missbraucht. Nun haben die Ermittler einen 29-Jährigen festgenommen. Dem Mann wird eine weitere Tat vorgeworfen.

Ein sexueller Übergriff im Weilimdorfer Stadtteil Wolfbusch hat bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt, selbst in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ wurde Mitte Februar über den Fall der Achtjährigen berichtet, die offenbar am helllichten Tag von einem Mann sexuell missbraucht worden war. Nun ist die Tat offenbar aufgeklärt. Am Freitagnachmittag haben die Ermittler der Kriminalpolizei Stuttgart und Karlsruhe einen 29-Jährigen in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) festgenommen. Am Samstag kam der Verdächtige in Untersuchungshaft.

Der Mann soll für die Tat, die sich am 3. Juni in einer Grünanlage in der Nähe der Thaerstraße ereignet hat, verantwortlich sein. Das Mädchen war nach Polizeiangaben kurz vor 13 Uhr mit einer Freundin auf dem Weg von der Grundschule zur Betreuung, als der Tatverdächtige die Achtjährige in ein Gebüsch gezogen haben soll, mutmaßlich um sie zu vergewaltigen. Weil die Freundin des Mädchens Hilfe holte, ließ der Mann offenbar von dem Kind ab und flüchtete.

Neunjährige zu Boden gedrückt

Darüber hinaus soll der 29-Jährige am 26. September 2024 eine Neunjährige im Bruchsal-Büchenau (Kreis Karlsruhe) ebenfalls sexuell missbraucht haben. Das Mädchen war gegen abends mit ihrem Hund spazieren gewesen, als sie von dem 29-Jährigen, der offenbar mit einem Mountainbike unterwegs war, angesprochen worden sei. Im Anschluss soll der Mann das Kind unvermittelt zu Boden gedrückt und am Körper berührt haben.

Gegenüber der Neunjährigen soll er behauptet haben, etwas zu suchen. Als der Unbekannte schließlich von dem Kind abgelassen habe, sei das Mädchen nach Hause gerannt. Warum der Tatverdächtige im zweiten Fall die Flucht ergriff, ist unklar. Mehr Details zum jeweiligen Tathergang geben die Ermittler nicht preis, mutmaßlich, weil es sich um Täterwissen handeln könnte.

Obwohl nach der Ausstrahlung der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ rund 160 Hinweise bei der Polizei eingegangen sind, sei der entscheidende Hinweis nicht dabei gewesen, sagte die Polizeisprecherin Daniela Treude am Dienstag.

Für den Durchbruch verantwortlich ist offenbar eine von der Kriminalpolizei Stuttgart mit Unterstützung des Polizeipräsidiums Karlsruhe eingerichtete Ermittlungsgruppe. Deren Arbeit habe letztlich auf die Spur des 29-Jährigen geführt. Ein DNA-Abgleich erhärtete schließlich den Verdacht gegen ihn. Zusätzlich ging noch zum Fahrrad, das bei der zweiten Tat benutzt wurde, ein Zeugenhinweis ein. Er führte ebenfalls zum Tatverdächtigen.