Felix Zeiler (Mitte) umkurvt Josef Hantak (links) und Lukas Zank. Foto: Rudel - Rudel

Die Mannschaft ist in der Baden-Württemberg Oberliga jetzt Zweiter

PlochingenIm Vorfeld hatten sie selbst diese Begegnung als historisch bezeichnet – und die Handballer des TV Plochingen haben die Reifeprüfung mit Bravour bestanden: Sie gewannen das Spitzenspiel der Baden-Württemberg Oberliga gegen die SG Köndringen/Teningen mit 36:33 (16:17), verdrängten den Gegner von Platz zwei und sind jetzt mittendrin im Aufstiegskampf. Das Schöne für die Plochinger: So gut standen sie noch nie da.

Das Schöne für die Zuschauer in der Schafhausäckerhalle: Die Begegnung wurde allem gerecht, was man von einem Spitzenspiel erwartet: Sehr hohes sportliches und taktisches Niveau, Spannung bis zum Schluss, eine enorme Intensität, zwei engagierte Trainer und souveräne Schiedsrichter – auch wenn das Gästecoach Ole Andersen am Ende ganz anders sah. Den ungewöhnlichen Umstand etwa, dass Josef Hantak nach seiner Disqualifikation nach der dritten Zweiminutenstrafe seiner Mannschaft wegen Meckerns noch eine weitere Zeitstrafe bescherte, hatte dieser sich letztlich selbst zuzuschreiben.

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte Plochingens Trainer Daniel Brack, der wie alle Beteiligten eine ganze Weile braucht, um wieder Normalpuls zu haben. Die Mannschaft hat einen Schritt dahin gemacht, dass Brack die Plochinger in der kommenden Saison dann als Coach des VfL Pfullingen in der 3. Liga wiedertrifft. So weit ist es aber noch lange nicht, weshalb Brack die alte Trainerweisheit bemühte: „Ich denke von Spiel zu Spiel.“ Das aber voller Vorfreude: „Wir haben noch acht geile Spiele vor uns.“

Direkter Vergleich gewonnen

Der sehr dynamisch agierende Felix Zeiler drückte seine Begeistung ähnlich aus. „Geile Abwehr, geile Mannschaftsleistung – es ist ein geiles Gefühl“, brach es aus ihm heraus. Brack bemängelte lediglich, dass die Plochinger im Angriff zwei kleine Schwächephasen hatten. Tatsächlich gaben sie kurz vor der Pause ausgerechnet nach einer Auszeit des Trainers einen 15:13-Vorsprung aus der Hand und gingen mit einem 16:17-Rückstand in die Kabine. In der Schlussphase wurde aus einem 28:26 ein 30:32. Aber gegen so einen bärenstarken Gegner wie Köndringen/Teningen die Konzentration über 60 Minuten hochzuhalten, ist beinahe unmöglich. Zudem kämpften sich die Plochinger wieder heran – und entschieden durch Robin Brandners Treffer zum 36:33-Endstand sogar den direkten Vergleich mit der SG für sich – wer weiß, wofür das am Ende noch gut ist?

Irgendwie auch bezeichnend für dieses begeisternde und facettenreiche Handballspiel: Es war insgesamt nicht der Tag der Torhüter. In der Schlussphase aber hielt Sebastian Dunz mit einigen Paraden den TVP-Vorsprung fest – beim Stand von 33:32 zwei Minuten vor dem Ende stellte sich trotzdem Marius Nagel zum Siebenmeter zwischen die Pfosten. Er parierte, Lukas Fischer traf auf der anderen Seite zum 34:32 – es war die Vorentscheidung. Was folgte, war riesiger Jubel.

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