Thomas Hitzlsperger ist bei der EM als TV-Experte im Einsatz. Foto: imago//Roger Buerke

Thomas Hitzlsperger macht in der Halbzeit des Spiels England gegen Slowakei eine Entdeckung an der Snackbar. Dort wird ausgerechnet das italienische Nudelgericht Fagottini angeboten. Der offen homosexuelle TV-Experte nimmt es mit Humor.

Thomas Hitzlsperger ist derzeit bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland als TV-Experte für die ARD im Einsatz. Obwohl der Ex-VfB-Profi am Sonntag beim Spiel England gegen Slowakei (Entstand: 2:1 nach Verlängerung) in der Arena auf Schalke nicht beruflich gefordert war – das ZDF zeigte das Spiel –, ließ er es sich nicht nehmen, die Partie im Stadion zu verfolgen.

In der Halbzeit wollte sich Hitzlsperger offenbar einen kleinen Snack gönnen und machte sich auf den Weg zur Snackbar. Hier konnte er seinen Augen nicht trauen, als er auf einer Speisekarte neben der für den Ruhrpott üblichen Currywurst das italienische Nudelgericht Fagottini las.

Nudelgericht klingt wie englische Beleidigung für Schwule

Denn Fagottini klingt nach der italienische Version des Schimpfworts „Faggot“, das im englischen Sprachraum eine weitverbreitete Beleidigung für Schwule ist. Hitzlsperger, der sich 2014 als erster wirklich prominenter deutscher Fußballer nach seinem Karriereende als homosexuell outete und sich seitdem gegen Homophobie im Sport einsetzt, nahm die Snackauswahl jedoch mit Humor. Der TV-Experte veröffentlichte noch während der Halbzeitpause ein Bild der Speisekarte auf X (ehemals Twitter) und schrieb dazu: „Fagottini (Gesicht mit Freudentränen-Emoji) – Jemand muss gewusst haben, dass ich heute hier bin (Regenbogen-Emoji).“

Für seine lockere Reaktion erhielt der ehemalige Nationalspieler auf X fast ausschließlich positive Resonanz. Am Montagvormittag hatte der Tweet bereits fast 8000 Likes. Ein User schrieb „Sensationell, Hitz“, ein anderer: „Gesprochen wie ein König.“ Und ein User ging sogar so weit zu behaupten, dass es sich vielleicht um den besten Tweet eines Fußballers im 21. Jahrhundert handele.

So oder so, Thomas Hitzlsperger ist es erneut gelungen, auf das Thema Homosexualität im Fußball aufmerksam zu machen – und das dürfte dem 42-Jährigen bereits zufriedenstellen.