Asli Erdogan zählt zu den bekanntesten im Exil lebenden türkischen Intellektuellen. Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Willnow

Asli Erdogan kann aufatmen: Ein Gericht hat sie vom Vorwurf des „Terrorismus“ freigesprochen. Sie hatte für die pro-kurdische Zeitung Özgür Gündem geschrieben, die nach dem Putschversuch gegen Recep Tayyip Erdogan geschlossen worden war.

Istanbul - Ein Gericht in Istanbul hat die in Deutschland lebende türkische Schriftstellerin Asli Erdogan vom Vorwurf des „Terrorismus“ freigesprochen. Die Richter befanden Erdogan als der „Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung“ sowie „Zersetzungsversuchen“ nicht schuldig, wie am Freitag bekannt wurde. Das Gericht ordnete zudem die Einstellung eines Verfahrens wegen „Terrorpropaganda“ gegen die Autorin an.

Asli Erdogan hatte Kolumnen für die pro-kurdische Zeitung „Özgür Gündem“ verfasst. Nach dem Putschversuch gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Juli 2016 wurde die Zeitung unter dem Vorwurf von Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) geschlossen, mehrere Mitarbeiter wurden festgenommen. Zudem wurden zahlreiche Unterstützer der Zeitung wegen „Terrorpropaganda“ angeklagt.

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Seit dem Putschversuch wurden in der Türkei etliche Medien geschlossen und Journalisten festgenommen. Die Türkei verschärfte zudem die Repressionen gegen Intellektuelle, Wissenschaftler und Aktivisten. Viele der Betroffenen flohen nach Deutschland. Zu den bekanntesten im Exil lebenden türkischen Intellektuellen zählt neben Asli Erdogan der frühere Chefredakteur der Zeitung „Cumhuriyet“, Can Dündar.