Aufgewachsen ist J. D. Vance in prekären Verhältnissen. Wie passt das zu den heutigen Positionen von Trumps Kandidaten für den Posten als US-Vizepräsident? Eine Antwort findet sich in dem autobiografischen Buch, das Vance berühmt machte.
J. D. Vance ist eine schillernde Figur. Der Senator aus Ohio ist erst 40 Jahre alt, kandidiert für das Amt des Vizepräsidenten und gilt manchen in der Partei der Republikaner bereits als Trump-Nachfolger. Weniger irrlichternd als dieser, ungleich besser ausgebildet und konservative Werte auf überzeugende Weise verkörpernd, könne er die dringend notwendige Neuausrichtung der Grand Old Party einleiten. Von Vorteil ist dabei, dass ihm hierfür nicht nur das intellektuelle Rüstzeug attestiert wird; er besitzt darüber hinaus auch jene Street Credibility, also besondere Glaubwürdigkeit, die dem US-amerikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump, diesem Immobilien-Tycoon aus New York, fehlt. Beim Parteikonvent in Milwaukee in diesem Sommer etwa holte Vance gegen die „Wallstreet-Barone“ aus und warf ihnen vor, die Wirtschaft ruiniert zu haben. Er dagegen fühle sich allein „dem Arbeiter“ verpflichtet. Auf Resonanz traf das auch deshalb, weil hier jemand auf der Bühne stand, der selbst in Ohio aufwachsen ist – mithin in einer von Arbeitslosigkeit und Deindustrialisierung geprägten Region.
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