Angelika Schwetz vom LKA Wiesbaden hat im Labor am Fall Johanna Bohnacker gearbeitet. Foto: HR

True Crime kann ganz schön ausbeuterisch sein, so wie „Auf den Spuren eines Kindermörders“ in der ARD-Mediathek. Aufgerollt wird der Fall Johanna Bohnacker aus Hessen.

Stuttgart - Kaum hat Gott die Welt erschaffen, geht es los mit Schwerverbrechen. So erzählt es das Alte Testament, und dieser Hinweis ist nicht launig gemeint. Verbrechen bilden tiefe Einschnitte in der privaten wie in der kollektiven Biografie, um sie herum ordnet sich Erinnerung, sie können Lebensgefühl und Weltbild verändern. Es ist leicht, sich über den Boom von True-Crime-Erzählungen zu erheben, das alles als Voyeurismus abzutun. Umgekehrt muss aber die Frage gestellt werden, was das für eine Öffentlichkeit wäre, die bei Verbrechen nicht hinschauen wollte.