Impression vom Oktoberfest vor einigen Jahren Foto: dpa/Matthias Balk

Nachdem bekannt wurde, dass das Oktoberfest 2022 wieder gefeiert werden soll, droht eine Gaskrise. Obwohl der Verbrauch bei der Wiesn gewaltig ist, zeigen die Wirte Zuversicht.

Kein Platz für Zweifel - zwei Monate vor dem Oktoberfest zeigen die Wiesnwirte Zuversicht pur: „Ja, die Wiesn 2022 findet statt!“, sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer am Montagabend in München bei der Vorstellung des traditionellen Wirtekrugs. „Die Gäste wollen alle kommen. Die Reservierungsanfragen sind enorm.“

Das Bier ist eingebraut, das Personal weitgehend rekrutiert, der Aufbau der Zelte läuft. „Wir wollen, dass das Fest stattfindet“, sagt auch der zweite Wirtesprecher Christian Schottenhamel.

Die Wirte gehen nicht davon aus, dass die drohende Gaskrise dem Volksfest zum Verhängnis werden könnte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Gas für Essen und Trinken abgestellt wird“, sagt Schottenhamel. Die Wirte werden dieses Jahr aber auf gasbetriebene Heizstrahler verzichten. Auch sonst werde bereits stark auf Klimafreundlichkeit geachtet, etwa mit solarthermisch gewonnenem Warmwasser, betonte Schottenhamel.

Enormer Energieverbrauch beim Fest

Knapp 201 000 Kubikmeter Gas und rund 2,9 Millionen Kilowattstunden Strom wurden auf dem Fest laut Stadt München 2018 verbraucht - letzteres entspreche dem Jahresbedarf von 1200 Haushalten, rechnete die „Süddeutsche Zeitung“ kürzlich vor.

Die Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne) glaubt dennoch nicht, dass das Volksfest an der Energieversorgung scheitern könnte. „Ich glaube, dass es Lösungen geben wird.“ Auch der Münchner Wirtschaftsreferent und Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) bleibt trotz steigender Inzidenzen und drängender Energiefragen ungebrochen optimistisch. „Wir bereiten uns darauf vor, dass die Wiesn stattfindet.“

Die Entscheidung, dass die Wiesn 2022 stattfinden soll, hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) Ende April verkündet.