Die Ministerrunde wird beim Treffen in Hohenheim von Cem Özdemir geführt. Foto: AFP/THOMAS NIEDERMULLER

Ernährungssicherheit ist wegen des Kriegs in der Ukraine auch für reiche Länder ein Topthema. Die Agrarminister der G7-Industriestaaten beraten in Stuttgart darüber.

Bevölkerungswachstum, Klimawandel und Folgen des Ukraine-Kriegs: Die Landwirtschaft steht international vor riesigen Herausforderungen. Die Agrarminister der führenden westlichen Industriestaaten (G7) wollen am Samstag (10.30 Uhr) in Stuttgart darüber beraten, wie die nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft aussehen soll. Dabei geht es im Kern darum, die natürlichen Ressourcen zu schonen und schädliche Auswirkungen auf Klima, Boden, Wasser und Luft einzuschränken.

Mit dem Krieg in der Ukraine ist die internationale Ernährungssicherheit auf die Prioritätenliste der Politiker gelangt. Getreidemärkte sind weltweit angespannt, die Preise steigen. Die Ukraine kämpft dafür, weiter sein Getreide in die Welt bringen zu können.

Wie kommt das Getreide raus aus der Ukraine?

Die vom deutschen Ressortchef Cem Özdemir (Grüne) geführte Ministerrunde hatte am Freitag mit dem ukrainischen Agrarminister Mykola Solskyj darüber beraten, wie dem kriegserschütterten Land geholfen werden kann. Dabei ging es insbesondere um alternative Exportwege für Getreide über die Straße, die Schiene und die Donau. Solskyj brachte Ausfuhren über baltische Häfen ins Spiel. Die Ukraine zählt zu den größten Getreideproduzenten weltweit, kann aber wegen der durch Russland blockierten Häfen im Schwarzen Meer derzeit nichts ausführen.

Deutschland hat in der Runde der G7 zurzeit den Vorsitz. Der Gruppe gehören neben der Bundesrepublik die USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan an.

Die globale Lebensmittelversorgung war auch ein Thema des Telefonats zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Freitag gewesen. „Der Bundeskanzler erinnerte daran, dass Russland hier in besonderer Verantwortung steht“, hatte Regierungssprecher Steffen Hebestreit berichtet.