Unter großer Anteilnahme wird Frank Schäffer auf dem Leonberger Waldfriedhof beigesetzt. Foto: Simon Granville

Bundesliga-Profi, Rocksänger, liebevoller Menschenfreund: Unter großer Anteilnahme wird Frank Schäffer in Leonberg beigesetzt. Er starb im November im Alter von 72 Jahren.

Zum Finale erklingt „Hey Jude“. Mit dem Beatles-Klassiker hat Frank Schäffer als Sänger von Eddy & the News stets seine Fans verabschiedet. Auch jetzt erklingt die Hymne zum Abschied. Mehrere hundert Menschen sind am Montagnachmittag auf den Leonberger Waldfriedhof gekommen, um Frank Schäffer die letzte Ehre zu erweisen. Er war im November im Alter von 72 Jahren einer schweren Krankheit erlegen.

In und um Leonberg war Frank Schäffer in den vergangenen Jahren vor allem als stimmgewaltiger wie stimmungsmachender Frontmann der „Eddys“ bekannt. Wo sie spielten, war Party angesagt. Zuletzt im August. Beim Strohländle auf dem Engelberg wurde die Band frenetisch gefeiert. Und natürlich endete das Konzert mit „Hey Jude“.

Hennes Weisweiler hat ihn entdeckt

„Ob er damals schon wusste, dass es sein letztes Konzert war?“, fragt am Montag die Trauerrednerin Rita Manz. Sie gibt in einfühlsamen Sequenzen Einblicke in das Leben Frank Schäffers, der viel mehr war als nur der Rocksänger oder Bundesligaprofi, als den ihn die meisten kennen. Sein Weg führte vom heimischen TSV Eltingen zur höherklassigen SpVgg 07 Ludwigsburg. Beim VfB Stuttgart hatten sie kein Interesse, im fernen Mönchengladbach dafür umso mehr.

Der große Trainer Hennes Weisweiler integrierte den Schwaben in die legendäre Fohlen-Elf, in der Stars wie Jupp Heynckes oder Berti Vogts spielten. Ein Star wurde Schäffer nie, dafür war er zu bodenständig. Doch ausgewechselt wurde er selten.

Die letzte Ruhestätte von Frank Schäffer. Foto: Simon Granville

Und der Mensch Frank Schäffer? Ein liebevoller Vater, Großvater, Ehemann. Die Trauerrednerin liest aus einem Brief vor, den die Enkelkinder ihrem Opa in den Himmel geschickt haben. Sie gibt die Gedanken des Sohnes Benjamin wieder, selbst begeisterter Fußballer. Und die anrührenden Wort seiner Frau Waltraud, deren Cafe Carré für viele eine Art zweites Wohnzimmer ist.

Sein Vermächtnis liegt im Auto

Die Familie bedankt sich beim immer zugewandten Menschen, dessen Motto „Es kommt nicht drauf an, das Leben mit Jahren zu füllen, sondern die Jahre mit Leben“ war. Diese Erkenntnis, auf einem kleinen Zettel notiert, hatte Benjamin Schäffer im Auto seines Vaters entdeckt. Fast ein Vermächtnis.

Die letzte Ruhestätte Frank Schäffers ist ein Urnengrab, inmitten vieler anderer. Ein passender Ort, wie die Trauerrednerin meint. „Er ist in Gesellschaft, so wie er es zeitlebens gemocht hat.“