Die Jugendhilfeeinrichtungen sind präsent im Ort. Foto: Simon Granville

Nach dem Tod eines Kind in einem Schwimmbad der Korntaler Jugendhilfe dauern die Ermittlungen an. Laut der Polizei stehen noch Untersuchungsergebnisse der Obduktion, die bislang die Todesursache nicht klären konnte, aus.

Nach dem Tod eines sechsjährigen Kindes im Hallenbad der Diakonie der Brüdergemeinde Korntal dauern die Ermittlungen an. Nach wie vor ist laut der Polizei unklar, wie der Junge zu Tode kam. „Wir ermitteln nicht gegen Personen“, sagt der Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Steffen Grabenstein. „Wir ermitteln wegen eines unklaren Todesfalls. Die Frage ist: Woran ist das Kind verstorben?“

Der Sechsjährige war in einer ambulanten Tagesgruppe der Jugendhilfe Korntal. Gemeinsam mit 14 Kindern und sechs Aufsichtspersonen war der Erstklässler am Donnerstag vergangener Woche in dem Schwimmbad, das sich auf dem Gelände der Jugendhilfe befindet. Träger sowohl der Jugendhilfe Korntal als auch des Schwimmbades ist die Diakonie der evangelischen Brüdergemeinde Korntal. Die Gruppe hatte sich nach dem Unterricht im Rahmen eines sozialpädagogischen Angebots im Schwimmbad aufgehalten. Der Junge sei plötzlich weggekippt und daraufhin regungslos im Wasser getrieben. Die von den Aufsichtspersonen begonnene Reanimation sei laut der Polizei vom Rettungsdienst fortgesetzt worden. Der Junge starb im Krankenhaus. Um die Todesursache zu klären, war eine Obduktion angeordnet worden. Sie hat laut der Polizei jedoch keine eindeutige Ursache ergeben.

Gleichwohl könne die Obduktion noch Hinweise liefern: „Weitere Untersuchungsergebnisse stehen aus“, sagt Polizeisprecher Grabenstein. Zugleich wird die Kriminalpolizei nach eigenen Angaben nun vorrangig die Erwachsenen befragen, die die Gruppe begleiteten.

Orte der Trauer und des Gedenkens eingerichtet

Der Diakonie-Geschäftsführer Andreas Wieland äußerte sich tief betroffen ob des Geschehens. „Die Geschäftsführung und alle Mitarbeitenden unserer Diakonie sowie die Verantwortlichen und Mitglieder der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal sind schockiert und traurig darüber, dass ein sechsjähriges Kind in einer unserer Einrichtungen zu Tode kam. Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen des Jungen.“ Die bei dem Vorfall anwesenden Kinder seien unmittelbar danach in elterliche Obhut gegeben worden. Die anwesenden allesamt fachlich ausgebildeten Mitarbeitenden seien psychologisch und seelsorgerlich betreut worden, auch den Kindern und Jugendlichen wurde psychologische und seelsorgerliche Unterstützung angeboten. Auf dem Gelände nahe des Schwimmbads wurden laut der Brüdergemeinde Orte des Gedenkens sowie Plätze zum Trauern und Verarbeiten geschaffen.