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„Alexander Ide hat mich von dem überzeugt, was sie in den kommenden zwei Jahren bei der HSG vorhaben", erklärt Mitranic seine Entscheidung, nach Ostfildern zu gehen.

EsslingenEine große Überraschung ist es nicht mehr. Und für Sinisa Mitranic ist es eine im wahrsten Sinne nahe liegende Lösung. Nun steht fest: Der 51-jährige Handballtrainer wechselt zur kommenden Saison von der SG Hegensberg/Liebersbronn zur HSG Ostfildern. Wobei sich die Frage stellt, warum er nach nur einem Jahr bei den Berghandballern vom momentanen Zwölften zum punktgleichen Elften der Württembergliga auf die Fildern geht. Beide Mannschaften bangen um die Qualifikation für die wiedereingeführte Verbandsliga – die Teilnahme an der eingleisigen Württembergliga ist in weiter Ferne.

„Ostfildern hat eine Jugendspielgemeinschaft mit dem TSV Neuhausen, für den ich zwölf Jahre gespielt habe. Ich wohne in Neuhausen und habe es nur fünf Minuten bis zur Halle“, erklärt Mitranic. Und weiter: „Alexander Ide hat mich von dem überzeugt, was sie in den kommenden zwei Jahren bei der HSG vorhaben.“ Sein Vertrag gilt bis zum Sommer 2022.

Ide, Mitglied des Managements der Ostfilderner, ist froh, dass er nun die wichtigste Baustelle bei den HSG-Handballern geschlossen hat. Nun sollen die Gespräche mit den Spielern forciert werden, auch da ist Ide nach eigener Aussage schon sehr weit. „Sascha Mitranic ist ein feiner, zurückhaltender, korrekter Typ, der weiß, worüber er redet“, erklärt er. Nach der Trennung von Frank Ziehfreund während der laufenden Saison hatten die Jugendtrainer Magnus Gründig und Marco Gassmann als Interimslösung übernommen. Nachdem zur Rückrunde trotz einiger Gespräche kein Nachfolger gefunden wurde, soll das Duo bis zum Saisonende weitermachen, dann wieder die U17 der Jugendspielgemeinschaft JANO Filder übernehmen und Mitranic' Trainerteam angehören. „Die Beiden machen das richtig gut“, sagt Ide. Allerdings hatten Gründig und Gassmann, 23 beziehungsweise 24 Jahre alt, frühzeitig erklärt, dass sie sich kurzfristig in der Jugendarbeit sehen und erst später einen Trainerposten im Erwachsenenbereich anstreben.

Dass seine beiden zukünftigen Assistenten als Bindeglied zwischen erster Mannschaft und Nachwuchs fungieren, ist Mitranic mehr als recht. „Die JANO will in der kommenden Saison wieder eine A-Jugend-Bundesligamannschaft haben, da kommt einiges nach“, erklärt der Coach, der selbst schon beim TSV Wolfschlugen ein Team in der höchsten Nachwuchsklasse betreut hat. „Es ist mir sehr, sehr schwer gefallen, Hegensberg/Liebersbronn abzusagen“, sagt Mitranic, „gerade im Bereich Nachwuchs sehe ich bei Ostfildern ein großes Potenzial und eine große Perspektive.“ Bei der SG sei es schwer, den Ausfall eines Leistungsträger, wie zuletzt Fabian Sokele, aufzufangen.

Nichtsdestotrotz will auch Hegensberg/Liebersbronn weiter auf Eigengewächse setzen. „Das hat auch bei der Suche nach einem Nachfolger eine große Rolle gespielt“, erklärt Abteilungsleiter Christian Scharl, der in diesem Punkt „kurz vor einem Abschluss steht. Es sieht sehr, sehr gut aus“. Von Mitranic' Entscheidung war Scharf „überrascht, wenn nicht enttäuscht“.

Dennoch wollen Mitranic und die SG die Saison erfolgreich zu Ende spielen, also den Abstieg in die Landesliga verhindern. Vor allem fünf Teams kämpfen im Moment darum, einen der beiden letzten Plätze zu vermeiden – darunter Mitranic' aktueller und sein zukünftiger Club. Am vorletzten Spieltag am 24. April treffen die beiden Teams in Scharnhausen aufeinander. Wie alle Beteiligten hofft auch Mitranic, dass dann beide Mannschaften durch sind: „Schwer wird das für mich aber nicht. Ich bin Profi genug, zu diesem Zeitpunkt bin ich Trainer von Hegensberg/Liebersbronn und werde alles für die Mannschaft geben.“