Die 25-Jährige hat beim Prozessauftakt zum Tod ihrer neugeborenen Tochter keine Angaben gemacht. Foto: dpa/Daniel Karmann

Einer 25-Jährigen wird vorgeworfen, ihre neugeborene Tochter ermordet zu haben. Am Montag hat der Prozess gegen die Frau in Regensburg begonnen.

Regensburg - Zum gewaltsamen Tod ihrer neugeborenen Tochter hat eine junge Frau in Regensburg vor dem Landgericht zunächst keine Angaben gemacht. Die 25-Jährige schwieg am Montag zu Prozessbeginn. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Mord aus niederen Beweggründen vor. Die Leiche des Mädchens war am ersten Weihnachtsfeiertag 2020 in einem Müllcontainer entdeckt worden. Eine Obduktion ergab, dass das Baby lebensfähig war und nicht eines natürlichen Todes starb.

Die Mutter soll dem Säugling kurz nach der Geburt die Luftzufuhr abgeschnitten haben. Danach packte sie das bewusstlose oder tote Kind nach Darstellung der Anklagebehörde in einen Müllbeutel und legte es in die Mülltonne.

Mutter in Krankenhaus festgenommen

Todesursache war der Obduktion nach fehlende Luftzufuhr oder Unterkühlung oder eine Kombination aus beidem. Die Mutter wurde in einem Krankenhaus festgenommen.

Nach Überzeugung des Anklägers handelte die Frau - eine deutsche Staatsangehörige - aus „krasser Eigensucht“. Sie habe nicht als Lügnerin wegen der verheimlichten Schwangerschaft dastehen wollen. Zudem habe sie kurz zuvor eine neue, stabile Wohnsituation gefunden und diese nicht gefährden wollen. „Das Baby war für sie ein Störfaktor, den sie beseitigen musste.“

Der Prozess soll am Dienstag fortgesetzt werden. Das Urteil könnte am Freitag gesprochen werden.