Nach dem Tod des 31-jährigen Luca S. durch eine Schussverletzung steht Esslingen unter Schock. Am Haus, das der mutmaßliche Täter außerdem niederbrannte, wurde jetzt eine Trauerstelle eingerichtet. Aber nicht nur dort wird dem Opfer gedacht.
Nach dem gewaltsamen Tod des 31-jährigen Luca S. befindet sich Esslingen in tiefer Trauer. Jetzt wurde eine Trauerstelle an dem niedergebrannten Haus in der Esslinger Innenstadt eingerichtet, mit Blumen an der Absperrung zum Tatort und Kerzen davor. Aus dem Umfeld des Opfers heißt es, dass die Stuttgarter Kickers am Freitag die ersten waren, die den schrecklichen Ort zu einem Ort des Gedenkens umwidmeten. Denn Luca S. fühlte sich dem Fußballverein auf der Waldau stark verbunden – offensichtlich ist dies auch umgekehrt der Fall.
Nicht nur in Esslingen, auch in Stuttgart gedenken viele Menschen, vor allem aus der Fan-Szene, dem jungen Menschen, der brutal aus dem Leben gerissen wurde. So schmückte auch ein Fan-Banner den Treppenaufgang in der kickersfreundlichen Kneipe La Concha am Wilhelmsplatz, das an den Toten erinnert. „Luca für immer bei uns“, steht darauf. Auch im Fanblock der Blauen zeigten Fans am Wochenende Anteilnahme. „Ruhe in Frieden, Luca“, hielten die Anhänger des Clubs hoch. Auch Kickers-Trainer Marco Wildersinn widmete die drei Punkte in Kassel dem verstorbenen Kickers-Fan Luca: „Wir freuen uns sehr über den Sieg, vor allem war es uns heute wichtig, für Luca zu gewinnen.“
Am Donnerstag soll ein 61-jähriger Mieter den Vermietersohn, der im selben Haus lebte, erschossen und die nach Polizeiangaben selbstgebastelte Waffe danach gegen sich selbst gerichtet haben. Außerdem setzte er das Haus in Brand, wobei die 32-jährige Freundin des Opfers schwerste Brandverletzungen erlitt. Sie befindet sich nach wie vor in einer Klinik. Der 76-jährige Vater, der ganz oben wohnte, konnte ohne größere körperliche Versehrtheiten von Polizei und Feuerwehr gerettet werden. Der Tat war ein andauernder Konflikt mit dem Mieter vorausgegangen. Eine Zwangsräumung hätte am Freitag durchgeführt werden sollen.
Der Vater fragt sich, ob die Behörden die Warnungen ernst genug genommen haben. Nach seinen Angaben wurden sie vor der Tat ins Bild gesetzt, dass von dem mutmaßlichen Täter massive Gefahr ausgehe und er die Familie mehrfach mit dem Tod bedroht habe.
Einen Termin für die Beerdigung von Luca S. gibt es noch nicht. Er soll auf dem Esslinger Ebershaldenfriedhof neben dem Grab seiner Mutter beigesetzt werden.