Laut Polizei kam der Wagen gegen 16.00 Uhr im Frankfurter Stadtteil Ostend unweit der Europäischen Zentralbank (EZB) in einer Kurve von der Straße ab und prallte gegen eine Hauswand. Foto: dpa/Silas Stein

Ein Sportgeländewagen kommt in Frankfurt von der Straße ab und prallt gegen eine Hauswand. Mit verheerenden Folgen. Erinnerungen an einen besonders schweren Unfall im vergangenen Jahr in Berlin werden wach.

Frankfurt/Main - Ein SUV hat bei einer tödlichen Kollision in Frankfurt/Main mehrere Menschen auf einem Gehweg erfasst. Zwei davon seien an ihren Verletzungen gestorben, sagte ein Polizeisprecher am Samstagabend. Bei dem Verkehrsunfall am Nachmittag waren laut Polizei zwei Fußgänger und ein Fahrradkurier von dem Auto angefahren worden.

Laut Polizei kam der Wagen gegen 16.00 Uhr im Frankfurter Stadtteil Ostend unweit der Europäischen Zentralbank (EZB) in einer Kurve von der Straße ab und prallte gegen eine Hauswand. Dabei seien drei Menschen auf dem Bürgersteig schwer verletzt worden. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht, wo ein 62-jähriger Fußgänger aus dem baden-württembergischen Ostalbkreis und ein jüngerer Fahrradkurier starben. Bei dem dritten Opfer handelt es sich um eine Frau. Ein geparktes Auto wurde beschädigt. Zuvor hatte die „Hessenschau“ über den tödlichen Unfall berichtet.

Debatte über die Gefahren durch schwere Sportgeländewagen

Die Identität des Autofahrers stand nach Polizeiangaben zunächst nicht fest. Ebenso war offen, wie viele Insassen zum Unfallzeitpunkt in dem Wagen waren. Der Autofahrer mittleren Alters war laut Polizei nicht schwer verletzt worden. Er sei auf eine Polizeidienststelle mitgenommen worden, um seine Personalien zu klären und seine Aussage aufzunehmen. Gegen ihn werde ermittelt, beispielsweise, ob er zu schnell gefahren sei. Hinweise auf Alkohol und andere Drogen gab es laut einem Polizeisprecher zunächst nicht. „Aber wir stehen noch ganz am Anfang der Ermittlungen“, betonte er. Die Polizei bat um Zeugenhinweise.

Nach einem ähnlichen Unfall im vergangenen Jahr in Berlin war eine Debatte über die Gefahren durch schwere Sportgeländewagen (SUV) entbrannt. Damals war ein solches Fahrzeug im Zentrum der deutschen Hauptstadt von der Straße abgekommen und hatte vier Fußgänger tödlich verletzt, darunter einen dreijährigen Jungen. SUV sind bei Autokäufern zunehmend beliebt geworden, obwohl sie von Kritikern als besonders umweltschädlich bezeichnet werden. Nach dem schweren Unfall 2019 in Berlin waren auch Stimmen laut geworden, Obergrenzen für große SUV in den Innenstädten einzuführen.