Ralf Bader, Trainer der Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen. Foto: Rudel - Rudel

Esslingen (sip/kas) - Der TSV Köngen hat schon lange nicht mehr beim EZ-Pokal mitgespielt. Umso mehr freut sich Spielertrainer Moritz Eisele, der mit dem TSV Deizisau schon einige Male dabei war, auf das Turnier. „Ganz Handball-Esslingen ist in der Neckarsporthalle dabei und trifft sich“, sagt er. Dauergast und Top-Favorit der von Lotto Baden-Württemberg und der Volksbank Esslingen unterstützten sowie diesmal vom Team Esslingen ausgerichteten Veranstaltung ist Drittligist TSV Neuhausen. Trainer Ralf Bader lässt keinen Zweifel daran, dass er den Titel mit der Mannschaft verteidigen will.

Gruppe 1

Bader sitzt zum zweiten Mal in der Neckarsporthalle auf der Bank. „Vor meiner Zeit in Neuhausen habe ich immer nur davon gehört, dass die Spieler heiß darauf sind, beim EZ-Pokal dabei zu sein“, erklärt er. „Seit dem vergangenen Jahr weiß ich auch, warum: Hier treffen sich alle Handballer der Region Esslingen und alle wollen sich gut präsentieren.“ Gut heißt für den TSV Neuhausen nur eines: „Ganz klar, wir wollen den Titel verteidigen. Wir müssen das Turnier gewinnen, und zwar so, dass der Klassenunterschied erkennbar ist“, wie Bader sagt. Vor einem Jahr spielte die Mannschaft noch in der Baden-Württemberg Oberliga, jetzt stehen die MadDogs als Aufsteiger in der 3. Liga auf dem guten 6. Platz.

Für das erste Spiel wird Bader die Mannschaft leicht motivieren, denn da geht es wie vor einem Jahr gegen die HSG Ostfildern - und es gab eine überraschende Niederlage. „Ostfildern war gut. Von uns war es eine grausame Leistung“, erinnert sich Bader - und will trotz des späteren Turniersiegs damals keine Wiederholung sehen.

Auch Ostfilderns Trainer Michael Schwöbel rechnet nicht unbedingt mit einem erneuten Coup. Trotzdem freut er sich auf das Auftaktspiel. „Neuhausen haben wir beim EZ-Pokal eigentlich immer“, sagt er und lacht. Das Weiterkommen wird in diesem Jahr in der Gruppe 1 schwer. „,Hammergruppe’ trifft es ganz gut“, sagt Schwöbel. Er hofft, dass der EZ-Pokal für seine Mannschaft „wieder der Start für eine klasse Rückrunde wird“.

Trainer Daniel Kraaz vom Ostfilderner Landesliga-Konkurrenten Team Esslingen will vor allem eine Weiterentwicklung der Mannschaft sehen, denn in der Vorrunde fehlte es ihm an Stabilität. „Es ist eine schwere Gruppe, in der wir uns gut beweisen können. Wir haben nicht viel zu verlieren“, sagt Kraaz und freut sich auf ein Wiedersehen mit Steffen Rost, mit dem er lange in Deizisau zusammengearbeitet hat.

Rost tritt zum zweiten Mal als Trainer des Württembergligisten SKV Unterensingen in der Neckarsporthalle an. Vor zwei Jahren war erst im Halbfinale Schluss - gegen Deizisau. „Es ist eine interessante Gruppenauslosung mit schweren Gegnern“, sagt Rost. Er weiß, dass der SKV gute Chancen aufs Weiterkommen hat. „Weil wir in der Woche darauf noch spielfrei sind, werden wir vor dem EZ-Pokal aber nur ein Mal trainieren - da dürften die anderen weiter sein“, sagt er.

Gruppe 2

Der TSV Deizisau ist als Team aus der Baden-Württemberg Oberliga auf dem Papier die zweitstärkste Mannschaft im Teilnehmerfeld. Trainer Daniel Mayr hat aber deutlich niedrigere Erwartungen wie etwa sein Neuhausener Kollege Bader - verständlicherweise. Mayr hat die Mannschaft gerade erst übernommen und als bereits dritter Coach in der laufenden Spielzeit vor allem den Klassenverbleib als Ziel vor Augen. Für Mayr ist es die erste Gelegenheit, die Mannschaft im Wettkampf zu beobachten. „Wir wollen sehen, was wir bis dahin einstudiert haben“, sagt er und möchte sonst keine konkreten Ziele ausgeben. Er lässt sich lediglich darauf festlegen, die Favoritenrolle in der Gruppe anzunehmen. Marcel Killat wird aufgrund einer Knieverletzung beim EZ-Pokal und auch noch eine Zeit lang danach fehlen.

Vor allem auf das Aufeinandertreffen mit der SG Hegensberg/Liebesbronn freut sich Mayr. Denn dort sitzt sein langjähriger Weggefährte Jochen Masching aus Reichenbacher Zeiten auf der Bank. Masching sieht „den EZ-Pokal als gute Gelegenheit, wieder in den Rhythmus zu kommen“. Der Württembergligist hatte fast keine Pause und trainiert bereits seit kurz nach Weihnachten wieder. Maschings Ziel ist es, „am Sonntag noch dabei zu sein“.

So weit geht Moritz Eisele vom TSV Köngen nicht. Der Spielertrainer ist froh, dass sich die Mannschaft als Landesliga-Neuling nach einigen Jahren mal wieder auf der Bühne der Neckarsporthalle präsentiert und dass es auch für die Köngener diesmal heißt: „Es ist EZ-Pokal.“ Eisele freut sich natürlich vor allem auf das Spiel gegen seine langjährigen Kameraden aus Deizisau: „Auch wenn sich seit unserem Weggang in Deizisau viel getan hat, ist das für Frieder Gänzle und mich etwas ganz Besonderes.“

Gruppe 3

Mit dem TSV Zizishausen will Trainer Georgios Chatzigietim vor allem Präsenz zeigen: „Das Turnier hat eine große Reichweite und ist bekannt.“ Favorit sind für Chatzigietim die Neuhausener, für die er früher fünf Jahre am Kreis spielte. Kontakt hat Chatzigietim nach sieben Jahren kaum mehr zu den Filder-Handballern. Timo Flechsenhar ist der einzige aus dem „alten Kern“, mit dem der heutige Zizishausener Trainer damals spielte. „Das war die erfolgreichste Zeit des Vereins, die beste Mannschaft, die Neuhausen jemals hatte“, erinnert sich Chatzigietim. Zizishausen ist derzeit Tabellenerster der Württembergliga. Der Aufstieg ist nahe, aber Chatzigietim sagt nur: „Klar ist es schön, wenn die Ergebnisse stimmen.“ Als Favorit in der Gruppe sieht er das Team nicht. „Dadurch, dass die Spiele mit zweimal 15 Minuten so komprimiert sind, sind es Spiele auf Augenhöhe.“

Für Markus Stotz und den TSV Wolfschlugen hat der EZ-Pokal Tradition. Mitspielen ist da selbstverständlich. Auch um den Titel? Für den Trainer ist ebenfalls der klare Favorit Vorjahressieger Neuhausen, gegen den die Wolfschlugener im Halbfinale mit 15:17 unterlagen. 2016 holte Wolfschlugen den Titel, seitdem ist aber viel passiert. Die Mannschaft stieg in die Württembergliga ab, Stotz stellte ein komplett neues Team auf. Beim EZ-Pokal wird aber der eine oder andere Spieler nicht auflaufen können. Mithilfe der zweiten Mannschaft will Stotz „eine schlagkräftige Mannschaft“ zusammenstellen. Denn: „Grundsätzlich will ich jedes Spiel gewinnen.“

Die Gruppenphase überstehen - das ist das Ziel für Volker Haiser und den TV Reichenbach. „Für uns als Landesligist wird das sicher eine Aufgabe“, sagt der Trainer, der dem Team Außenseiterchancen einräumt. Die Reichenbacher sind in dieser Saison „eine ganz neue Mannschaft“, aber immerhin treten sie beim EZ-Pokal in Vollbesetzung an. „Wenn wir den Sonntag erreichen, dann ist alles gut“, sagt Haiser, „und wenn nicht, dann haben wir zwei interessante Spiele gesehen.“

Gruppe 4

Die Handballer der SG Esslingen wissen, dass sie als das unterklassigstes Team des Turniers wohl kaum um den Sieg mitspielen werden. „Es wäre vermessen, den Pokal gewinnen zu wollen“, sagt SG-Trainer Erwin Kreiter. Auch in der Gruppe der unterklassigen Teams ist der derzeitige Neunte der Bezirksklasse Außenseiter. In zweimal 15 Minuten sei zwar alles möglich, sagt Kreiter, aber nur, wenn die SG einen starken Tag erwische, „können wir auch einen Bezirksligisten schlagen“. Favoriten sind für Kreiter Landesligist HT Uhingen-Holzhausen und Bezirksligist TSV Denkendorf: „Beide Teams werden uns von ihrer Körperlichkeit her überlegen sein.“ Für ihn und die SG gehört der EZ-Pokal fest zum Esslinger Sportkalender, deshalb war es dem Verein wichtig, sich nach einiger Zeit wieder anzumelden.

Denkendorfs Trainer Ralf Wagner rechnet sich Chancen auf das Weiterkommen aus: „Das wäre schön.“ Zwar haben die Denkendorfer in der Liga gegen den Gruppenkonkurrenten SV Vaihingen knapp verloren. Aber seither hat sich die Mannschaft gut weiterentwickelt und in die erweiterte Verfolgergruppe der Bezirksliga gespielt. „Vor Weihnachten war die Mannschaft richtig gut in Schuss“, sagt Wagner und hofft auf das Erreichen des Viertelfinales und dort einen interessanten Gegner.