Eine Röntgenaufnahme zeigt, wo die Kugel im Bauch des Vogels steckt. Foto: Peta/red

Eine Tierschützerin nimmt eine Taube auf, die eine Luftgewehrkugel im Bauch hat. Die Tierschutzorganisation Peta kümmert sich nun um die rechtlichen Schritte.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart muss sich mit einem bizarren Fall der Tierquälerei befassen: Im Rosensteinpark wurde vor gut einer Woche, am 12. April, eine verletzte Taube gefunden. Die Organisation Peta berichtet, dass ein Passant das „flugunfähige und stark schwankende Tier“ entdeckt habe. Der Mann habe die Taube eingefangen und zu einer Tierschützerin gebracht. Diese habe das Tier untersuchen lassen. Auf einem Röntgenbild sei dabei eine Kugel entdeckt worden, wie sie in Luftgewehren und Luftpistolen verwendet wird. Das Projektil sei bis in den Bauch des Tieres eingedrungen. Die Taube sei nach mehr als einer Woche Behandlung noch immer nicht wieder ganz gesund und werde wohl bleibende Schäden behalten, teilt ein Sprecher von Peta mit. Seine Informationen habe er von der Tierschützerin, die sich um die Taube kümmert.

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Die Anzeige an die Staatsanwaltschaft habe Peta am Mittwoch abgeschickt, sie sollte dort dieser Tage eintreffen. Die Tierfreundin habe zunächst ohne die Unterstützung von Peta agiert. Sie sei dann auf die Organisation mit der Bitte zugekommen, rechtliche Schritte einzuleiten und eine Belohnung auszusetzen, wenn jemand Hinweise auf den Täter oder die Täterin geben kann. Das Schießen auf Tauben sei „kein Einzelfall“ in Stuttgart, erläutert der Peta-Sprecher. Die Frau, die das angeschossene Tier aus dem Rosensteinpark immer noch in Pflege habe, habe allein dieses Jahr schon drei Vögel mit Schussverletzungen aufgenommen. Da sie nur eine von vielen Taubenschützerinnen in der Stadt sei, dürfte die Gesamtzahl der Fälle wohl deutlich höher liegen, meint der Pressesprecher Peter Höffken von Peta in Stuttgart. Wer verletzte Tiere finde oder Misshandlungen beobachte, solle das auf jeden Fall bei der Polizei anzeigen, rät der Peta-Mitarbeiter.