Gans Steffen und andere Streifengänse in einem Weiher in der Lochmühle bei Eigeltingen. Foto: Anton

Schluss mit Warmbaden: Steffen, die Streifengans, die vier Wochen lang das Thermalwasser in Konstanz genoss, hat ein neues Quartier: ein Weiher bei Eigeltingen. Auf Wellness muss er auch dort nicht verzichten.

Neues von Steffen, der Streifengans. Wie berichtet, hatte das Tier sich die Therme in Konstanz für einen unbegrenzten Aufenthalt ausgesucht. Vier Wochen lang genoss der Zugvogel das 33,5 Grad warme Wasser, das er sich mit mal belustigt, mal irritiert dreinblickenden Badegästen teilte. Eine Art Quietscheente, die in der Bodenseetherme und darüber hinaus Gesprächsthema Nummer eins war. Obwohl von dem gefiederten Schwimmer keine gesundheitlichen Gefahren ausgingen, war nach einem Befund des Gesundheitsamtes klar: Steffen, wie ihn die Bademeister nannten, hat im Wellnessbereich auf Dauer nichts verloren. Weil gutes Zureden in diesem Fall wenig aussichtsreich war, beauftragten die zuständigen Stadtwerke die Tierrettung damit, Steffen aus dem Bad zu entfernen und an einen anderen Ort zu verbringen.

Eine Wellnessanlage der tiergerechten Art

Das ist inzwischen erfolgt. Einen halben Tag lang waren die Tierexperten beschäftigt, Steffen mithilfe von sogenannten Netzpistolen einzufangen. Wie erwartet, zeigte er wenig Neigung, die angenehme Örtlichkeit zu wechseln. Das neue Quartier steht dem bisherigen in Sachen Lebensgefühl in nichts nach. Die Lochmühle im rund 30 Kilometer entfernten Eigetlingen ist eine Wellnessanlage anderer, tiergerechter Art. Seit 55 Jahren betreibt Anton Bihler den gleichnamigen Bauernhof, auf dem sich mehr als 200 Tiere, Hasen, Schweine, Schafe – und Streifengänse fast uneingeschränkt bewegen können. Mit Steffen sind es jetzt fünf.

Was die Prominenz betrifft, ragt Steffen einsam heraus. Seniorchef Bihler erreichen viele Anfragen und Mails, in denen sich die Absender nach Steffens Befinden erkundigen. Er kann ihnen versichern, dass sich der Neuzugang bestens integriert hat. Auch von einem Techtelmechtel mit einer weiblichen Artgenossin ist bereits die Rede. Nur bei der Wassertemperatur muss Steffen Abstriche machen. Der Weiher, in dem er jetzt zu baden pflegt, ist unbeheizt und damit naturgemäß recht frisch.