Wie bisher werden in Neuhausen mittlere und große Aufzüge für bis zu 500 Meter hohe Wolkenkratzer produziert. Foto: Markus Brändli

Nach dem Verkauf der Aufzugssparte an ein Finanz-Konsortium ist die Zukunft des Thyssenkrupp-Standorts Neuhausen erst einmal gesichert. Die 1000 Mitarbeiter haben einen Jobgarantie bis 2027.

Neuhausen - Wenn ein Unternehmen oder auch nur ein Teilbereich daraus verkauft wird, ist das in vielen Fällen keine frohe Kunde. Denn so eine Übernahme ist oft mit einschneidenden Veränderungen bis hin zum Verlust von Arbeitsplätzen verbunden. Beim Aufzugwerk von Thyssenkrupp in Neuhausen ist das anders – vorerst zumindest. Denn der Verkauf der Aufzug-Sparte an ein Konsortium um die internationalen Finanzinvestoren Advent und Cinven sowie die Essener RAG-Stiftung (die EZ berichtete) ist verknüpft mit zwei Zusagen der neuen Eigentümer: Der Standort Neuhausen bleibt zumindest bis zum 31. März 2027 erhalten. Zweitens haben die rund 1000 Mitarbeiter für die gleiche Zeitspanne eine Beschäftigungsgarantie. Diese mit der IG Metall ausgehandelte Vereinbarung, die auch für die anderen Standorte der im Gegensatz zum Gesamtkonzern profitabel arbeitenden Sparte Thyssen Elevators gilt, sei in der Filderkommune mit großer Erleichterung aufgenommen worden, sagt Betriebsratschef Trianta Fillidis gegenüber der Eßlinger Zeitung. Er spricht sogar von einer historischen Dimension. „Mit dieser Vereinbarung haben wir in Deutschland Geschichte geschrieben“, so Fillidis, der bei den langen Verhandlungen selbst mit am Tisch saß. Der Vertrag beinhalte, dass während dieser siebenjährigen Laufzeit betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen seien. Alle bestehenden Standorte, auch Neuhausen, blieben mit ihren wesentlichen Funktionen erhalten und sollen gestärkt werden. „Das heißt, die Investitionen bleiben mindestens auf dem bestehenden Niveau“, erklärt der Betriebsratsvorsitzende. Auch bei der Zahl der Auszubildenden – derzeit sind es 50 pro Jahr – werde man keine Abstriche machen. „Unsere Leute haben nun erst einmal Sicherheit. Und das war wichtig nach vielen Jahren der Ungewissheit.“