Tilmann Lahme zeigt in seiner Biografie „Thomas Mann – Ein Leben“ um welchen Preis ein schwuler Autor sein Jahrhundertwerk einer repressiven Sexualmoral abgerungen hat.
Das war eine ziemliche Kränkung: In den USA, wo während einer Vortragsreise 1938 Thomas Mann auf Plakaten noch als der größte lebende Schriftsteller der Welt beworben wurde, musste er nur wenige Jahre später erleben, dass ein Harvard-Professor ihn in seinem Kolleg aus der Liste der wichtigsten Repräsentanten der literarischen Moderne gestrichen hat. Joyce, Proust und Kafka – kein Thomas Mann. „Ein befremdend boshaftes Verhalten“, schimpfte der Übergangene in einem Brief.
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