Die 20-jährige Jenny Hohlbauch aus Altbach steht im Halbfinale von „The Voice of Germany“. Am Freitagabend kann man live für sie abstimmen. Was über ihren Auftritt bislang bekannt ist.
Jenny Hohlbauch hat schon so viel erreicht, dass sie eigentlich gar nicht mehr verlieren kann. Aber natürlich will die 20-Jährige aus Altbach am Freitagabend trotzdem weiterkommen. Sie steht im Halbfinale von „The Voice of Germany“ und hofft auf viel Unterstützung aus der Region.
Von 150 Talenten zu Beginn der Show sind im Halbfinale noch zwölf übrig, und acht von ihnen werden ausscheiden. Was sie singen, ist noch geheim. Aber Jenny darf bestimmt ihrem Stil treu bleiben: Sie singt fast ausschließlich deutsch, was sie von den anderen abhebt. Schon ungewöhnlich, wenn eine 20-Jährige es schafft, mit Liedern von Reinhard Mey oder Herbert Grönemeyer die Coaches zu begeistern. Die Herzen von Jury und Publikum hat sie aber vor allem mit ihrem eigenen Song „unglücklich verliebt“ erobert, den sie in der ersten Runde, bei den Blind Auditions, vortragen durfte – „was übrigens nicht geplant war“, wie sie versichert. Auch die Frage von Mark Forster, für dessen Team sie sich schließlich entschied, nach eigenen Songs, sei spontan und nicht inszeniert gewesen. „Die Coaches dürfen uns vorab nicht sehen, die dürfen nichts von uns wissen“, betont Jenny.
Auf Spotify wurde der Song tausendfach gestreamt
Mittlerweile wurde ihr eigener Song auf Spotify über 100 000 Mal gestreamt, sie hat unzählige Kommentare dazu bekommen, zu ihrer eigenen Überraschung auch von begeisterten Jungs und Männern, die sich in ihm wiederfinden. Für Jenny ist wichtig, sich mit Musik auszudrücken. Nachdem sie lange englische Songs gesungen hatte, hat sie sich „irgendwann wieder ein bisschen verliebt ins Deutschsingen“. Das empfindet sie als „sehr ehrlich“ und „entblößt“, dabei könne man sich nicht verstecken.
Mit den Stücken, die die Showmacher für sie ausgewählt haben, war sie durchaus glücklich und fühlte sich verstanden. Auch aufs Halbfinale freut sich die Altbacherin, bei aller Aufregung, die nun mal dazugehört. Den Kontakt zu den anderen Talenten empfand sie von Anfang an als „sehr kollegial“ und nicht als Konkurrenz oder Gegeneinander: „Ich glaube, dafür mögen wir alle Musik viel zu sehr“, sagt sie. Ohnehin seien alle so unterschiedlich, dass man sie eigentlich nicht vergleichen könne. Und sie seien sich bewusst, „dass das am Ende des Tages ein Spiel ist, dass jeder sein Bestes gibt und seine Leidenschaft teilt“.
Erst das Abi, dann die Casting-Show
Wie die anderen Runden der Show findet das Halbfinale in Berlin statt, Jennys Eltern und ein kleiner Freundeskreis sind vor Ort, ebenso ihre ältere Schwester Joy: Sie war es, die die Idee hatte, dass Jenny bei „The Voice“ mitmachen könnte. Das bot sich im Jahr nach dem Abitur an, in dem Jenny sich ohnehin Zeit nahm, sich zu orientieren. Als ihren Lebenstraum würde sie die Teilnahme an der Show aber nicht bezeichnen. Es sei zwar „auf jeden Fall ein Traum, auf der Bühne zu stehen“, sagt sie. Und die Erfahrungen, die sie dabei mache, seien enorm wertvoll. Aber „The Voice“ ist eine Cover-Show, man singt die Songs anderer – und Jennys eigentliches Ziel ist, sich mit ihrer eigenen Musik auszudrücken. Vielleicht mal eine kleine Tour mit ihren Liedern zu machen, mit anderen zu teilen, was sie zu sagen hat. Oder sogar mit einem der Künstler, die sie selbst hört und bewundert, auf der Bühne zu stehen.
Das Halbfinale wird am Freitag um 20.15 Uhr live gesendet
Entsprechend abgeklärt geht sie am Freitag ins Rennen. Die Werbetrommel zu rühren, liegt ihr nicht so sehr, stattdessen versuche sie sich „auf den Auftritt zu konzentrieren und zu freuen“. Der Kopf muss frei sein, das hat sie schon gelernt, als sie früher Fußball spielte. Ob die Teilnahme an der Show nicht stressig war? Nach kurzem Zögern sagt Jenny: „Ich glaube, Schule war stressiger.“ Und an ihrem Leben habe sich durch „The Voice“ auch nicht viel geändert, zumindest nicht im „wahren Leben“, sagt sie: „Das passiert eher online“.
Das Halbfinale am Freitag wird, anders als die Folgen zuvor, live gesendet. Und während bisher, je nach Phase, die Coaches oder ehemalige Show-Teilnehmer entschieden, wer weiterkommt, ist es nun das Publikum, das abstimmen kann. „Anrufen wäre nicht schlecht“, sagt Jenny.
Mit Freude auf die Bühne
Live im Fernsehen
Das Halbfinale von „The Voice of Germany“ ist am Freitagabend, 29. November, ab 20.15 Uhr auf Sat.1 und Joyn im Livestream zu sehen. Das Publikum stimmt darüber ab, welche vier der zwölf verbleibenden Talente weiterkommen.
Immer mit Gesang
Jenny Hohlbauch singt schon seit ihrer Kindheit. 2016 hatte sie als Zwölfjährige die Rolle der Jane im Musical „Mary Poppins“. 2022 schaffte sie es beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ in der Kategorie Pop-Gesang bis auf die Bundesebene.