Viele Nutzer klagten über Störungen (Symbolbild). Foto: IMAGO/Elmar Gubisch

Im Mobilfunknetz von O2 ist es am Donnerstag zu massiven Störungen gekommen. Erst am Abend gibt es Entwarnung. Was war passiert?

Handyanrufe im O2-Netz sind am Donnerstag für einen Teil der Nutzer zeitweise nicht möglich gewesen. Grund für die Einschränkungen bei der mobilen Telefonie sei eine Störung an einem Sprachübertragungs-Server gewesen, teilte das Unternehmen am Donnerstagnachmittag mit.

Ein Großteil der Telefonate könne aber über andere Server übermittelt werden. Man arbeite mit Hochdruck daran, dass die Kundschaft wieder uneingeschränkt telefonieren könne. „Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und bitten um etwas Geduld.“ Anrufe mit Apps wie WhatsApp waren über Datenübertragungsserver möglich.

Die Deutsche Telekom meldete keine Störungen. Ein Vodafone-Sprecher sagte, im eigenen Netz gebe es nur leichte Einschränkungen bei der LTE-Telefonie. Diese seien aber unproblematisch für Kunden, weil deren Anrufe dann über das GSM(2G)-Netz gesteuert werden. Auf dem Portal „AlleStörungen.de“ gab es am Donnerstagnachmittag rund 19.500 Wortmeldungen von Handynutzern, die Störungen im O2-Netz mitteilten.

Bei „AlleStörungen.de“ stiegen auch die Meldungen über angebliche Ausfälle bei Vodafone und bei der Telekom, wenngleich längst nicht so stark wie bei O2. Der Grund hierfür dürfte gewesen sein, dass Vodafone- und Telekom-Kunden bei jemandem im O2-Netz angerufen und gedacht hatten, dass die fehlende Verbindung am eigenen Netz gelegen hatte – tatsächlich aber waren die Netzprobleme bei O2 der Grund gewesen.

Landesbehörden warnen vor Notruf-Ausfall

Angesichts der erheblichen Störungen haben mehrere Landesbehörden am Donnerstag vor dem Ausfall des Notrufs gewarnt. Aus Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hieß es, die Netze seien bundesweit gestört. Auch der Notruf zu Feuerwehr und Polizei könne davon betroffen sein.

Aus Bremen hieß es, beide Notrufe unter den Nummern 110 und 112 seien „stark beeinträchtigt“. Laut Berliner Feuerwehr sind Mobilfunknetze außer dem der Telekom betroffen. Sie empfahl, Festnetztelefone zu verwenden, wenn eine Mobilverbindung nicht möglich sei.

„Falls Sie den Notruf nicht erreichen können, liegt die Störung beim Telefonanbieter“, erklärte die Polizei in Hamburg. „Bitte verwenden Sie in diesem Fall ein anderes Telefon, fragen Sie bei Bedarf auch Nachbarn oder Freunde nach einem anderen Telefon.“ Die Notruf-App „Nora“ funktioniert demnach zuverlässig.

Erst am Abend entspannte sich die Situation und die Störungen waren weitgehend behoben.